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Abgass-Skandal Ein Haufen Probleme für Volkswagen

VW schlingert weiter durch die schwerste Krise seiner Geschichte. Jetzt gibt es für die Wolfsburger noch mehr zu tun.

11.10.2015, 23:01

Wolfsburg (dpa) l Wie stark die Abgas-Affäre den lange erfolgsverwöhnten Konzern am Ende treffen wird, ist nach wie vor nicht abzusehen. Seit dem Wochenende gibt es für die Wolfsburger noch mehr zu tun. Ein Überblick:

Ultimatum in Kalifornien: Die Umweltbehörde CARB setzte VW eine Frist. Bis zum 20. November habe der Autobauer Zeit, um einen Plan vorzulegen, wie sich Dieselwagen mit Manipulations-Software in der Abgasreinigung nachrüsten ließen, sagte CARB-Chefin Mary Nichols am Wochenende.

Verwirrung um Software: Nutzt VW neben der bekannten noch eine zweite Software, um Diesel-Emissionen zu schönen? Diesen Verdacht äußerte kürzlich die Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Konzern reagierte mit einer Klarstellung: Der Vorwurf, nur bei Abgastests sei der Ausstoß von Stickoxiden so begrenzt worden wie den Verbrauchern angegeben, beziehe sich einzig und allein auf das schon genannte Programm. Die zweite Software komme beim Warmlaufen der Abgasanlage zum Einsatz und liege zur Genehmigung vor.

Klagen: Teuer für VW dürften neben absehbaren Milliarden-Strafzahlungen die hohen Rechtsrisiken werden. In den Vereinigten Staaten und Australien schließen sich enttäuschte Kunden Sammelklagen an. Erste Schadenersatz-Forderungen gibt es auch von deutschen Autofahrern.

Sparkurs: „Unser Ergebnis und die bisherige Finanzplanung kommen massiv unter Druck“, hat VW-Chef Matthias Müller bereits eingeräumt. Die Konzernspitze will nun massiv sparen. In der Belegschaft gibt es Befürchtungen, dass der Mitarbeiter-Bonus für 2015 wackelt. Das sei laut Müller aber noch nicht entschieden. Auch Entlassungen stünden nicht zur Debatte, weder für die Stammbelegschaft noch für Leiharbeiter. In der SPD gibt es allerdings Überlegungen, die Kurzarbeiter-Regel vorsorglich auf Leiharbeiter auszudehnen.

Kulturwandel: Jahrelang soll ein Kommando-Ton geherrscht haben, der die Schummeleien begünstigte – mit dieser Stimmung will Müller Schluss machen. Auch Betriebsratschef Bernd Osterloh forderte, man müsse bei VW stets „um den besten Weg streiten“ dürfen.