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Branchenverband Schlechte Stimmung bei Stahlrecyclern

Niedrige Rohstoffpreise und billige Stahlimporte aus China setzen die deutschen Stahlrecycler unter Druck.

26.11.2015, 23:01

Magdeburg l Mehr als 70 Prozent der deutschen Stahl- und Metallrecycling Unternehmen rechnen im kommenden Jahr mit einer schlechteren Geschäftslage. Das geht aus einer Umfrage des Branchenverbandes BDSV unter 550 Mitgliedsbetrieben hervor, die am Donnerstag in Magdeburg vorgestellt worden ist. „Die Branche befindet sich in einer extrem angespannten Lage“, sagte der Präsident des BDSV Heiner Gröger. Zu schaffen machen den Unternehmen vor allem niedrige Rohstoffpreise sowie billige Stahl-Importe aus China.

Laut BDSV sei in den vergangenen acht Jahren der Einsatz von Stahlschrotten zur Erzeugung von Rohstahl um mehr als 2,6 Millionen Tonnen auf 19,12 Millionen Tonnen zurückgegangen. Ein Trend, der sich auch in diesem Jahr fortsetzt. Im ersten Halbjahr 2015 kauften die Gießereien in Deutschland fast 13 Prozent weniger Stahl ein, die Stahlwerke fast viereinhalb Prozent weniger. Der durchschnittliche Lagerverkaufspreis für eine Tonne Stahlneuschrott sank laut BDSV von 226 Euro im Januar auf 137 Euro im Oktober.

Deutschlandweit beschäftigen die Stahlrecycling-Unternehmen 38.000 Mitarbeiter. Der Gesamtumsatz betrug 2014 rund 16 Milliarden Euro. Zur Branche zählen sowohl Konzerne als auch große mittelständische Unternehmen und regionale Firmen. In Sachsen-Anhalt gibt es neben Standorten großer Konzerne wie Alba Group, Scholz und TSR auch eine Vielzahl kleinerer Betriebe.

Auf ihrer Versammlung im Magdeburger Martitim-Hotel haben die Unternehmer zudem einen neuen Präsidenten gewählt. Der bayerische Unternehmer Andreas Schwenter übernimmt das Amt vom bisherigen BDSV-Präsidenten Heiner Gröger.