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Mittelstandstag Mittelstand in Sorge um Datensicherheit

Die digitale Sicherheit stand am Donnerstag im Fokus des Mittelstandstags der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Magdeburg.

12.02.2016, 09:07

Magdeburg l Seit Juli 2014 ist das beschauliche Biere im Salzlandkreis ein Fort Knox für Daten. Telekom-Tochter T-Sytems hat dort ein großes Rechenzentrum gebaut, das mittlerweile Standort für 30 000 Server geworden ist. Unternehmen aus aller Welt sichern dort wichtige und vertrauliche Informationen. Zuletzt verkündete Ende des vergangenen Jahres der Software-Riese Microsoft, künftig Daten von Firmenkunden in Biere zu speichern. „Sachsen-Anhalt ist ein Land, in dem Konzerne ihre Daten sicher aufbewahren können“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Donnerstag auf dem Mittelstandstag der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Magdeburg.

Die Sicherheit von Daten wird im Zeitalter der Digitalisierung immer wichtiger: Produktionsprozesse verändern sich, die Arbeitswelt ist im Wandel, Maschinen und Menschen sind miteinander vernetzt. Viele mittelständische Unternehmen in Sachsen-Anhalt stellt das vor große Herausforderungen. Denn die Daten sind in den firmeneigenen Netzwerken oft nicht zuverlässig geschützt. „Eine absolute Sicherheit gibt es nicht“, sagte Dirk Bartens, der seit 20 Jahren mit seiner Firma SBSK GmbH aus Schönebeck (Salzlandkreis) bei seinen Kunden für Datensicherheit sorgt. Weil Viren-Blocker und Software häufig nicht ausreichten, um Schadsoftware von den Netzwerken fernzuhalten, regte er eine Professionalisierung der Datensicherheit an. „Wir brauchen Daten-Banken, die sich um die Sicherheit der Daten kümmern und sie verwalten“, so Bartens.

Dabei werden die Anforderungen an Unternehmen in den kommenden Jahren weiter steigen. Denn die Menge der zu verarbeitenden Daten wächst stetig an. Die Datenflut ist für die Firmen aber auch eine Chance, erklärte Hans-Jörg Bullinger, ehemaliger Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und Industrie-4.0-Experte: „Die großen Datenmengen müssen die Firmen analysieren und wirtschaftlich nutzen.“ So könnten daraus etwa neue Produkte oder Geschäftsmodelle entstehen.