1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Mehr Kreditgeschäft, weniger Filialen

Volksbanken Mehr Kreditgeschäft, weniger Filialen

2015 war für die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Sachsen-Anhalt ein durchwachsenes Jahr.

09.03.2016, 14:12

Magdeburg l Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 haben die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Sachsen-Anhalt Zuwächse im Kredit- und Einlagengeschäft verbucht.

Wie der Genossenschaftsverband auf Anfrage mitteilte, wuchs das Kreditgeschäft um 144 Millionen Euro auf 2,2 Milliarden Euro an, das Plus betrug damit 7,1 Prozent. Das Geschäft mit Einlagen stieg um 93 Millionen Euro auf 3,7 Milliarden Euro, hier betrug der Zuwachs 2,6 Prozent.

„Wir haben unsere Marktposition damit weiter ausbauen können“, erklärte Uwe Fabig, Vorstandsmitglied der Volksbank Magdeburg und Sprecher der Kreditgenossenschaften in Sachsen-Anhalt. Eine Herausforderung bleibe allerdings die Niedrigzins-Phase. Durch die hohe Nachfrage nach Finanzierungen konnte das Kundenkreditgeschäft deutlich ausgeweitet werden. Damit und mit einem strikten Kostenmanagement sei es gelungen, ein Betriebsergebnis auf Vorjahresniveau zu erzielen. Fabig: „Anders als die einzelnen Sparkassen können wir darauf verzichten, Spar-Altverträge zu kündigen.“ Dennoch spürten die Volksbanken auch den Kostendruck. „Wir kämpfen nicht nur mit niedrigen Zinsen, immer mehr Kunden nutzen für ihre Geschäfte das Internet – dieser Entwicklung müssen wir uns anpassen“, so Fabig. Einerseits werde das Internetangebot stetig ausgebaut, andererseits würden vereinzelt Filialen geschlossen oder zu Selbstbedienungscentern umgewandelt.

Aus der Verbandsstatisitk geht hervor, dass im vergangenen Jahr 17 Filialen in Sachsen-Anhalt schließen mussten, gegenwärtig gibt es landesweit noch 170. Die Zahl der Selbstbedienungsstellen kletterte von 86 auf 97, die Zahl von dezentralen Geldautomaten blieb mit etwas mehr als 300 gleich. Aufgrund der Anpassungen ist der Statistik zufolge auch die Zahl der Mitarbeiter leicht von 1487 auf 1433 gesunken.

Licht und Schatten ergeben sich zudem bei der Entwicklung der Mitglieder- und Kundenzahlen. Während die Banken einen Mitgliederzuwachs von 2,4 Prozent auf 106 333 verzeichnen konnten, sank die Zahl der Kunden von 362 000 auf 351 000 ab. Auch die Zahl der von den Kunden unterhaltenen Konten reduzierte sich um 82 000 auf rund 500 000.