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Jahresbilanz Mittelstand setzt auf Bürgschaften

Der Mittelstand in Sachsen-Anhalt hat im vergangenen Jahr die Finanzierungshilfen der Bürgschaftsbank wieder stärker nachgefragt.

10.03.2016, 23:01

Magdeburg l Mittelständische Unternehmen in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr wieder mehr auf die Finanzierungshilfen von Bürgschaftsbank und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft zurückgegriffen. Durch Ausfallbürgschaften und Garantien ermöglichten die Förderinstitute mittelständischen Unternehmen im Jahr 2015 Kredite und Beteiligungen in Höhe von 46,3 Millionen Euro (2014: 44,3 Millionen Euro). Gründer haben damit mehr als 72,8 Millionen Euro investieren können. 4234 Arbeitsplätze konnten gesichert werden, teilte Bürgschaftsbank-Geschäftsführer Wolf-Dieter Schwab am Donnerstagmorgen in Magdeburg mit.

„Angesichts der verhaltenen Investitionsneigung, der guten Kapitalausstattung der Unternehmen und historisch niedriger Zinsen ist das ein Erfolg“, sagte Schwab. Unternehmen würden im Durchschnitt niedrigere Kreditbeträge aufnehmen und dementsprechend auch geringere Bürgschaften benötigen, so Schwab. Vor allem Expressanträge für Beträge bis 50 000 Euro würden stärker genutzt, erklärte Schwab.

Bürgschaftsbank-Chef Schwab übte auch Kritik an der Landesregierung: Die Wirtschaftspolitik in Sachsen-Anhalt nutzte ihre Spielräume noch nicht aus, sagte er. Im bundesweiten Vergleich agierten andere Bundesländer glücklicher und förderten gezielter. Im Gründermonitor sei Sachsen-Anhalt zwischen 2012 und 2014 vom 12. Rang der Länder auf den letzten Platz abgerutscht. Gründer, Unternehmensnachfolge und innovative Ausgründungen aus dem Studium müssten stärker gefördert werden, so Schwab. „Da erhoffen wir uns nach der Landtagswahl schon eine Neuaufstellung.“