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Haustiere Exoten auf Magdeburger Tiermesse

Welche Trends es in der Heimtierhaltung gibt, zeigt dieses Wochenende die Messe „Tierwelt“ in Magdeburg.

01.04.2016, 23:01

Von Alina Milewicz

Magdeburg l Vor- und Hauptspeise frisch zubereitet, zum Nachtisch gibt es selbst gebackene Kekse – und das alles für den Hund. Bei der „Tierwelt“ dreht sich an diesem Wochenende wieder alles rund um das Haustier. Und das gilt es zu verwöhnen. Schließlich sind Katze, Hund und Co. längst zu festen Familienmitgliedern geworden, wie Projektleiterin Stefanie Hesse weiß: „Jeder dritte Haushalt in Deutschland hat ein oder mehrere Heimtiere. Die Halter wollen, dass es ihren Lieblingen richtig gut geht.“ Damit das klappt, betreibt die Messe auch Aufklärungsarbeit: „In einer Zweizimmerwohnung hat etwa ein Pitbull-Terrier keinen Platz“, so Hesse. „Unsere Besucher können sich schlau machen, welches Haustier in ihr Leben passt.“

Ein Mitbewohner, der sicherlich fast überall Platz findet, ist der Fisch. Der Aquaristik ist dieses Jahr auch deshalb eine ganze Halle bei der Messe gewidmet. Und es gibt einiges zu entdecken: So stellt Harald Soßna von „Das Aquarium“ aus Braunschweig den Trend des „Aquascapings“ (also: Wassergestaltung) vor. Dabei gestalten Fischhalter ganze Landschaften in ihren Aquarien nach. „Ein Fischtank ist zugleich auch Dekoelement“, erklärt Saßna. Dabei kommen wahre Schaukästen mit abenteuerlichen Namen heraus, wie „Silent Volcano“ (also: Ruhender Vulkan) oder „Scottish Highlands“. „Aquascaping ist ein richtiger Lifestyle und hat auch etwas von Meditation, wenn man so dasitzt, die Wasserpflanzen stutzt und den Fischen zuschaut“, sagt Saßna. Auf der Messe zeigen die besten Aquascaper bei dem „The Art of the Planted Aquarium“-Wettbewerb ihr Können.

Die Bewohner der Wassertanks geraten dabei fast in den Hintergrund: „Die Fische sollten klein und auf gar keinen Fall Pflanzenfresser sein, denn sonst würde ja das Grün nicht lange im Wasser durchhalten“, erklärt Saßna. Die Wassergestaltung erfreut sich immer größerer Beliebtheit, denn: „Aquarien samt Zubehör gibt es für jedes Budget und Unterwasser-Gärtnern kann man das ganze Jahr über in den eigenen vier Wänden.“

Aber es gibt auch Tiere bei der „Tierwelt“ zu bestaunen, die man nicht unbedingt im eigenen Zuhause haben möchte: Fauchschaben, Spinnen oder Heuschrecken etwa. Angelika Sejk von der Zooschule Magdeburg hat die Insekten auf die Messe gebracht, um Berührungsängste abzubauen: „Es ist erstaunlich, was sich die Natur hat einfallen lassen, um Insekten in ihrer Lebenswelt zu schützen“, sagt Sejk. „So können diese Schaben, wie der Name schon sagt, fauchen, um mögliche Angreifer abzuschrecken – aber keine Sorge: Mehr passiert nicht.“ Über exotische Tiere möchte Sejk auch aufklären und hat dafür Ernie mitgebracht. Der Leguan ist 19 Jahre alt, fünf Kilo schwer und fast einen halben Meter lang. Kleine und große mutige Besucher dürfen das Tier mit dem beeindruckenden Kamm streicheln. Denn Ernie bringt nichts so schnell aus der Ruhe: „Ernie ist mein Haus-Leguan – der ist das gewohnt“, sagt Sejk, „aber eigentlich sind das wilde Tiere.“ Wer sich jetzt also auch so einen Exoten ins Haus holen möchte, sollte daher einiges beachten: „Junge Leguane sind zwar klein und putzig, aber die werden sehr groß und schwer.“

Wem das doch zu exotisch ist, der kann bei Dajana Wagener vorbeischauen. Die Tierfotografin porträtiert bei der Messe Hunde mit lustigen Accessoires: Erstmals sucht die Tierwelt Sachsen-Anhalts witzigste Fellnase. Und hier kann wirklich jede Nase mitmachen.