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Bahn Der ICE feiert seinen 25. Geburtstag

Am 2. Juni 1991 startete der fahrplanmäßige Betrieb des ICE in Deutschland. Ein Blick zurück.

30.05.2016, 23:01

Berlin (dpa) l Der ICE der Deutschen Bahn feiert Geburtstag. Seit 25 Jahren rast der Schnellzug durch Deutschland.

Die weiße Flotte mit den roten Streifen: Die Deutsche Bahn hat etwa 250 ICE verschiedener Generationen im Einsatz, die jährlich eine halbe Million Kilometer unterwegs sind. Seit 1991 hat die immer wieder gewachsene Flotte 1,8 Milliarden Kilometer zurückgelegt.

Der ICE 1 ist auf Höchst-geschwindigkeiten von 280 Stundenkilometern ausgelegt. Für Bahnfahrer bot er 1991 ein völlig neues Reisegefühl: Anders als beim Intercity konnten sie auf einmal ohne lästiges Türenöffnen bequem durch den ganzen Zug laufen, sogar Telefonzellen waren an Bord. Seit 1996 ist der ICE 2 im Einsatz, mit dem sich zwei Zugeinheiten koppeln und unterwegs wieder trennen lassen. 1999 kam der ICE T, ein Jahr später der ICE 3, der erste serienmäßige Zug für Tempo 300. Der ICE 4 soll im Herbst in den Probebetrieb gehen.

Lange Entwicklung vor dem Regelbetrieb: Die Bundesbahn gab 1983 einen „Intercity Experimental“ in Auftrag, zwei Jahre später übergab die Industrie das erste Modell. Dieser Versuchszug knackte im November 1985 erstmals die Marke von 300 Stundenkilometern. Bei einer Probefahrt zwischen Fulda und Würzburg stellte der „Intercity Experimental“ 1988 mit 406,9 Stundenkilometern einen Weltrekord auf. Andere Länder waren weit voraus: In Frankreich fährt der Hochgeschwindigkeitszug TGV seit 1981. Japan hat seinen Shinkansen gar seit 1964 in Betrieb.

Konkurrenz für Auto und Flugzeug: Zum Start des ICE warb die damalige Bundesbahn mit dem Spruch: „Halb so schnell wie das Flugzeug und doppelt so schnell wie das Auto“. Manch einer klagt zwar über die hohen Preise, aber der Hochgeschwindigkeitszug macht das Bahnfahren zu einer Alternative. Flugverbindungen zwischen Frankfurt am Main und Köln sowie zwischen Berlin und Hamburg werden überflüssig.

Konkurrenz durch Fernbusse: Seit einigen Jahren leidet der Fernverkehr auf der Schiene unter der Konkurrenz auf der Straße: Die Fernbusse haben der Deutschen Bahn mit ihren Billigpreisen viele Kunden abgejagt. Der Konzern lockt deshalb Reisende verstärkt mit Sonderangeboten in die Züge - und ist auch selbst ins Fernbusgeschäft eingestiegen.

Das Unglück von Eschede: 1998 erlebt der ICE einen herben Rückschlag: Am 3. Juni um 10.58 Uhr entgleist der ICE 884 „Wilhelm Conrad Röntgen“ wegen eines gebrochenen Radreifens und prallt kurz vor dem niedersächsischen Bahnhof Eschede gegen eine Brücke. Bei dem schwersten Zugunglück in der Geschichte der Bundesrepublik sterben 101 Menschen.

Ärgernisse der Reisenden: Der ICE sorgt immer wieder für Ärger bei Fahrgästen: Verspätungen, Zugausfälle, defekte Klimaanlagen. Seit dem Bruch einer Achse bei einem ICE im Sommer 2008 müssen die Züge deutlich häufiger als sonst zur Inspektion. Dadurch stehen in der Folge kaum noch Züge als Reserve zur Verfügung – Züge fallen aus oder sind mit großen Verspätungen unterwegs. 2010 und 2011 plagen Probleme mit Klimaanlagen Teile der ICE-Flotte.