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Förderprogramm Land zahlt Millionen fürs Energiesparen

Sachsen-Anhalts Unternehmen sollen den Strom- und Wärmeverbrauch senken. Eine TV-Produktionsfirma hat den ersten Förderbescheid erhalten.

20.10.2016, 23:01

Magdeburg l Die Stromfresser hat Martin Pittorf aus seinem TV-Studio verbannt. Stattdessen leuchten energiesparende LED-Strahler den Raum aus. Auf dem Dach des ehemaligen Kutscherhauses der Industriellen-Familie Gruson in Biederitz (Landkreis Jerichower Land) ist in den vergangenen Monaten außerdem eine Photovoltaik-Anlage installiert worden. Vor dem Haus, das Pittorf mit seiner Film- und Fernsehproduktionsfirma bezogen hat, soll bald ein Elektroauto laden. 116 000 Euro investiert der 52 Jahre alte Geschäftsführer der „punkt um Film GmbH“ in die Energieeffizienz seines Unternehmens. Knapp 56 000 Euro, nahezu die Hälfte der Investitionssumme, schießt das Land aus dem Fördertopf „Sachsen-Anhalt Energie“ dazu. Das Unternehmen, das vor allem TV-Stationen bei der Bewegtbild-Produktion unterstützt, verbraucht nun fast ein Viertel weniger Strom und Wärme als bisher.

„Energiewende bedeutet nicht nur, Strom und Wärme aus regenerativen Quellen zu beziehen, sondern auch effizient einzusetzen“, sagt Klaus Rehda (Grüne), Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie bei der Fördermittelübergabe am Donnerstagnachmittag. Etwas mehr als 28 Millionen Euro stehen in den kommenden fünf Jahren bereit. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen und Firmen mit bis zu 500 Beschäftigten sollen von dem Programm profitieren. Bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten werden gefördert. Der maximale Zuschuss beträgt eine halbe Million Euro. Zum Start des Programms sind bei der Investitionsbank (IB) bereits 36 Anträge mit einem Volumen von 3,17 Millionen Euro eingegangen. „Wir setzen Anreize, damit Unternehmen neben ihrem Kerngeschäft die Energieeffizienz nicht vernachlässigen“, sagt IB-Chef Manfred Maas.

Martin Pittorf wird den Zuschuss wohl relativ schnell auch im eigenen Geldbeutel bemerken. Bereits in wenigen Jahren soll sich die Investition amortisiert haben. „Jede eingesparte Kilowattstunde ist bares Geld wert“, sagt Pittorf.