Kehrt Nathusius zu Mifa zurück?

Sangerhausen l Die Suche nach neuen Geldgebern für den insolventen Fahrradbauer Mifa aus Sangerhausen (Landkreis Mansfeld-Südharz) dauert an. Das sagte Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Freitag der Volksstimme. Gerüchten, wonach bereits beschlossen sei, dass der frühere Mifa-Eigentümer Heinrich von Nathusius als alleiniger Investor zurückkehre, erteilte Flöther gegenüber der Volksstimme eine Absage. Er spreche mit verschiedenen potenziellen Investoren.

Nach Informationen der Volksstimme ist neben der Familie von Nathusius und mehreren Finanzinvestoren auch der indische Fahrradhersteller Hero Cycles an einem Einstieg bei Mifa interessiert. Ein Abschluss der Gespräche noch im März gilt als wahrscheinlich. Zuletzt hatte die Familie von Nathusius mit einem Massedarlehen in Millionenhöhe ermöglicht, dass Mifa neue Teile bestellen und wieder produzieren konnte. Der Gründstücksgesellschaft der Familie gehört zudem die neu errichtete, 17 Millionen Euro teure, Halle, in der Mifa derzeit produziert.

Im laufenden Insolvenzverfahren liegt die Zukunft von Mifa in den Händen des Gläubigerausschusses, der nach Volksstimme-Informationen eine Zwei-Investoren-Lösung bevorzugt. Das würde bedeuten: Die Familie von Nathusius bleibt Mit-Eigentümer von Mifa. Das Unternehmen kann dann nach wie vor in der neuen Halle produzieren. Co-Eigentümer wird ein weiterer Investor, der Know-How und Vertriebskontakte aus der Fahrradbranche mitbringt.

Am Mittwoch war bei Mifa nach einer mehrmonatigen Sanierungsphase das zweite Insolvenzverfahren binnen zwei Jahren eröffnet worden. Der Fahrradbauer muss die Personalkosten wieder selbst tragen und kann aufgrund der Auftragslage zunächst nur 250 Mitarbeiter weiterbeschäftigen. Derzeit werden 4000 Räder pro Woche montiert. Von Mitte März an soll die Stückzahl auf 1000 Fahrräder täglich erhöht werden. Derzeit hat der Fahrradbauer 250 Mitarbeiter, vor der Insolvenz waren 520 Menschen bei Mifa beschäftigt.