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Arbeitsmarkt Mehr Arbeitslose und mehr Jobs

Die Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt ist wegen der Ferien gestiegen. Im Vergleich zu 2017 zeigen die Zahlen auch einen positiven Trend.

31.07.2018, 13:03

Halle (dpa) l Das Schuljahr ist zu Ende und mehr junge Menschen melden sich arbeitslos: Die Ferienzeit hat die Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt wieder leicht steigen lassen. Nach zwei Monaten mit Allzeit-Tiefständen in Folge lag sie im Juli bei 7,7 Prozent, wie die Landesarbeitsagentur am Dienstag in Halle mitteilte. Das war 0,1 Prozentpunkte mehr als im Juni. Auch bundesweit kletterte die Quote um ein Zehntel, liegt jedoch bei deutlich niedrigeren 5,1 Prozent. Der Chef der Behörde in Halle, Kay Senius, sieht kein Ende des allgemeinen Trends, sondern spricht von "üblichem Saisonmuster".

Fast 87.400 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet und damit 1500 mehr als im Vormonat. Mehr als jeder Dritte sucht schon länger als ein Jahr nach einem Job. "Besonders betroffen sind jüngere Menschen, die Ausbildung und Schule beendet haben", kommentierte Senius den jüngsten Anstieg bei den Jobsuchenden. Die Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen lag bei 10,4 Prozent und damit deutlich über dem Landesschnitt.

Einen neuen Einstellungsschub erwarte er im September, wenn nicht nur die neuen Lehrlinge in ihre Ausbildung gestartet sind, sondern auch Betriebe wieder verstärkt einstellen, so Senius weiter. "Die stabile Kräftenachfrage der Unternehmer zeigt sich jetzt bereits an der steigenden Zahl der Stellenmeldungen."

Die staatlichen Jobvermittler hatten zuletzt 20.000 freie Stellen im Bestand. Das waren 6,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im bundesweiten Vergleich ist das Plus trotz des ständig beklagten Fachkräftemangels wegen der alternden Bevölkerung vergleichsweise gering. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der offenen Stellen im gesamten Osten um 8,8 Prozent auf 153.000. Bundesweit waren mit mehr als 823.000 Job-Angeboten sogar 9,6 Prozent mehr bei der Bundesagentur gemeldet als vor einem Jahr.

Gleichzeitig gibt es ein unterdurchschnittliches Wachstum bei den sozialversicherungspflichtigen Jobs. Binnen eines Jahres kletterte ihre Zahl in Sachsen-Anhalt um 0,9 Prozent auf 800.000. Weniger Zuwachs gab es nur in Thüringen (+0,6 Prozent). Bundesweit arbeiteten hingegen 32,8 Millionen Menschen mit Sozialversicherungspflicht, 2,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.