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Gemüse-Anbau Gewächshaus-Riese will 2019 neu starten

Der Gewächshäuser-Komplex in Osterweddingen wechselt den Eigentümer. Und der kündigt für 2019 die erste Produktion an.

Von Matthias Fricke 11.12.2018, 18:39

Osterweddingen l Die mittelständische Wimex Agrarprodukte und Export GmbH aus Baasdorf bei Köthen hat nach der Insolvenz des niederländischen Betreibers im Sommer 2018 den Gewächshauskomplex in Oster­weddingen gekauft. Über den Preis habe man allerdings Stillschweigen vereinbart.

Die Anlage gehört mit einer Größe von 6,3 Hektarn, das entspricht knapp sieben Fußballfeldern, zu den größten dieser Art bundesweit. Unternehmenssprecher und Leiter des Standortes Baasdorf, Claus Möllmann, erklärte am Dienstag, dass schon jetzt erste Aufräumarbeiten auf dem Gelände laufen.

Einige Gebäude waren von den Voreigentümern noch nicht fertig gestellt worden, so dass die Firma rund fünf Millionen Euro in die Hand nehmen müsse.

So sollen unter anderem an einem Sozial- und Verwaltungsgebäude sowie einer Lagerhalle die Bauarbeiten noch beendet werden. Man plane aber, noch im nächsten Jahr mit dem Komplex in die erste Produktion zu gehen, sagt er.

Unter dem Markennamen „Bördegarten“ sollen noch im nächsten Jahr die ersten regionalen Produkte unter Glas – Tomaten, Gurken, Erdbeeren, aber auch Paprika – wachsen. „Wir sind da aber noch in der Anbauplanung“, sagt er. Diese werde gemeinsam mit Experten und Handelspartnern entwickelt. Bis Weihnachten sollen aber die weiteren Details stehen. Schließlich habe man den Komplex erst in der vergangenen Woche gekauft. Der Vorteil ist nach wie vor das benachbarte Glaswerk, das mit seiner Abwärme für die Anpflanzungen genutzt werden kann. Da gebe es eine gute Zusammenarbeit, so Möllmann.

Gerhard Wagner, Mitglied der Wimex-Geschäftsführung: „Obst- und Gemüseanbau unter Glas gehören zu den großen Trends der Lebensmittelbranche.“ Für die Köthener Firma sei nach Angaben von Möllmann der Gewächshaus-Betrieb aber Neuland. Bisher war die Köthener Firma auf Gemüse im Freien spezialisiert, vom Salat bis zum Radieschen in den Monaten Mai bis Oktober. Insgesamt habe der neue Betreiber einen Bedarf von 30 bis 40 Mitarbeitern. „Wir suchen noch dringend Fachkräfte“, sagt er. Man sei auch mit einigen der damals 18 Angestellten im Gespräch. Die insolventen Holländer hatten bis zuletzt 13 Millionen Euro in den Bau investiert. Die Produktion lief nur knapp ein Jahr.