1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Commerzbank steckt viel Geld in Kundenwerbung

Bankenmarkt Commerzbank steckt viel Geld in Kundenwerbung

Die Commerzbank hat zum Jahresende eine Million Klienten mehr zu verzeichnen und damit ein Etappenziel erreicht.

23.12.2018, 23:01

Frankfurt/Main (dpa) l Die Commerzbank hat im umkämpften deutschen Bankenmarkt beim Kundenwachstum ein Etappenziel erreicht. „Unsere Wachstumsstrategie feiert Bergfest: Wir haben das Zwischenziel von einer Million zusätzlichen Kunden bis zum Ende dieses Jahres erreicht und damit die Hälfte dessen, was wir uns bis 2020 vorgenommen haben“, sagte Privatkundenvorstand Michael Mande.

Noch im Sommer hatte sich Mandel skeptisch geäußert. Denn wegen des frühen Ausscheidens der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft hatte die WM-Kampagne der Commerzbank nicht so gezogen wie bei früheren Turnieren. Mandel hatte seinerzeit angekündigt, mit „gezielten Kampagnen“ im zweiten Halbjahr verstärkt um neue Kunden werben zu wollen.

„Wir haben diese Marke erreicht ohne den eigentlich eingeplanten Rückenwind unserer Kampagne zur Fußball-Weltmeisterschaft“, bilanzierte Mandel. „Unser Marketingbudget mussten wir deshalb nicht aufstocken.“ Die Neukunden kommen etwa je zur Hälfte über die Online-Tochter Comdirect und die Filialbank. „Die Diskussion über Filialschließungen halte ich für verfehlt“, betonte Mandel. „Wir haben seit Jahren stabil rund 450 000 Kundenbesuche pro Tag in unseren Filialen. Hinzu kommen täglich mehr als zwei Millionen Online-Kontakte. Man sieht: Das Digitale ersetzt nicht die Filiale.“ Die Commerzbank setzt auf einen Mix aus Kleinstfilialen und großen Standorten mit Komplettangebot. „Die Anzahl der Filialen ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass wir die Effizienz unseres Filialnetzes verbessern“, bekräftigte Mandel. „Wir suchen aktuell auch Standorte, wo wir neue Filialen aufmachen können.“

Die Bank hatte sich im Herbst 2016 zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 insgesamt zwei Millionen zusätzliche Klienten anzulocken. Davon verspricht sich der Konzern mit aktuell rund 13 Millionen Privat- und Unternehmerkunden langfristig mehr Gewinn.

„Ein neuer Kunde kostet uns zunächst bis zu 200 Euro. Das haben wir nach rund 18 Monaten wieder verdient“, erklärte Mandel. „Viele Kunden, die über die Filialen neu zu uns kommen, entscheiden sich wegen des kostenlosen Girokontos für uns.“ Mandel betonte: „Uns geht es nicht allein um eine fixe Kundenzahl, am Ende wollen wir die Hausbank für unsere Kunden sein.