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Bauernverband Bauern im Land fürchten die Schweinepest

Sachsen-Anhalts Bauern fürchten Einbußen wegen der afrikanischen Schweinepest. Kritik richtet sich in Richtung Landesregierung.

07.03.2018, 10:20

Magdeburg/Staßfurt (dpa) l In Sorge um das Auftreten der afrikanischen Schweinepest in Deutschland fordert der Bauernverband Sachsen-Anhalt mehr Anstrengungen von der Landesregierung bei der Prävention. "Die Landesregierung muss sich intensiv um präventive Maßnahmen kümmern, damit wir gar nicht erst den Seuchenfall bekommen", sagte Verbandspräsident Olaf Feuerborn vor dem Landesverbandstag an diesem Mittwoch in Staßfurt.

Das bedeute, die Jäger müssten besser unterstützt werden, beispielsweise durch den Erlass der Kosten für Trichinenkontrollen nach dem Abschuss von Wildschweinen. Wenn Landkreise das jetzt von sich aus machten, sei das gut, aber eigentlich die Aufgabe des Landes, unterstrich Feuerborn. Einzelne Landkreise wie das Jerichower Land und der Salzlandkreis erlassen Jägern bereits die Kosten für die vorgeschriebene Untersuchung auf Fadenwürmer (Trichinen). Das Land beteiligt sich nicht direkt, bietet Jägern aber ein Prämie von 50 Euro für jedes untersuchte Wildschwein.

Feuerborn forderte, die Jäger bräuchten zudem Unterstützung bei der Vermarktung ihres Wildbrets, für das wegen des hohen Angebots momentan keine guten Preise zu erzielen seien. Die afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, verläuft bei Haus- und Wildschweinen aber fast immer tödlich. Einen Impfstoff gibt es nicht.

Nicht nur an Autobahnen, auch an Fernstraßen müssten Abfallkörbe regelmäßig geleert und so verschlossen sein, dass Wildtiere und besonders Wildschweine nicht darin auf Futtersuche gehen könnten. Außerdem müsse es Hinweisschilder für Reisende geben, sagte Feuerborn. Hintergrund ist, dass der in Osteuropa auftretende Erreger durch dort gekaufte Wurstwaren eingeschleppt werden könnte – wenn etwa Wildschweine weggeworfene Lebensmittelreste fressen.

Sollte die Schweinepest eingeschleppt werden, befürchtet Feuerborn erhebliche wirtschaftliche Einbußen. "Wird nur ein einziges infiziertes Wildschwein gefunden, bedeutet dies einen Exportstopp für Schweinefleisch aus Deutschland", sagte Feuerborn. Das hätte für die Bauern einen Preisverfall im Inland zur Folge. Auch die Getreidebauern seien dann betroffen, weil sie weniger Futter absetzen könnten.