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Corona-Krise Reifenwechsel wird zur Herausforderung

Fachhändler und Automobliclubs erwarten für Autofahrer beim anstehenden Reifenwechsel Komplikationen.

01.04.2020, 11:51

Bonn/Weiden/München (dpa) l Der für Millionen Autofahrer anstehende Wechsel von Winter- auf Sommerreifen wird dieses Jahr durch die Corona-Krise zur Herausforderung. "Die Kunden müssen sich auf längere Wartezeiten einstellen", sagte der Geschäftsführer des Reifenfachhandelsverbands BRV, Yorik M. Lowin, in Bonn. Zudem sei es in manchen Bundesländern, die wie Bayern stärkere Ausgangsbeschränkungen hätten, derzeit gar nicht erlaubt, wegen eines Reifenwechsels in die Autowerkstatt zu fahren.

Auch Wilhelm Hülsdonk, Bundesinnungsmeister des Kfz-Handwerks, sagte: "Die Saison wird wegen der aktuellen Einschränkungen und unserer Bemühungen, die Kontakte mit den Kunden zu reduzieren, länger dauern." Zusätzlich bremsend wirkt sich aus, dass manche Werkstätten derzeit gar nicht geöffnet haben. ATU aus Weiden zum Beispiel, mit 574 Filialen die größte unabhängige Werkstattkette Deutschlands, hat seit Mitte März den Großteil ihrer Betriebe vorübergehend geschlossen.

Auf die Verkehrssicherheit hat die verzögerte Wechselsaison wohl keine dramatischen Auswirkungen – auch wenn Winterreifen bei hohen Temperaturen wegen ihrer auf Kälte eingestellten Gummimischung längere Bremswege haben. "Wenn Reifen schon stark heruntergefahren sind oder eine längere Reise ansteht, sollte man den Wechsel möglichst bald machen lassen", sagte Hülsdonk. "Aber wenn das Auto im Moment ohnehin vor allem vor der Türe steht, kann man ruhig noch ein oder zwei Monate warten."

Auch der ADAC sieht noch keinen Grund zur Hektik. Je deutlicher die Temperaturen in den zweistelligen Bereich kommen, desto kritischer wird es, sagte ein Sprecher des Autofahrerclubs. "Aber davon sind wir im Moment noch weit entfernt."