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Einkommen Sachsen-Anhalt verdient unterdurchschnittlich

Die Einkommen in Sachsen-Anhalt haben in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugelegt. Noch sind sie aber unterdurchschnittlich.

14.06.2018, 13:53

Halle (dpa) l Mit einem durchschnittlichen Stundenlohn von 12,18 Euro ist der Verdienst im Gastgewerbe Sachsen-Anhalts so schlecht wie in keiner anderen Branche im Land. Das sagte der Leiter des Statistischen Landesamts, Michael Reichelt, am Donnerstag in Halle vor Journalisten. Vollzeitbeschäftigte der Branche kommen damit auf einen monatlichen Bruttolohn von 2114 Euro, während der Durchschnittsmonatsverdienst über alle Branchen betrachtet bei 3264 Euro liegt. Mit diesen 3264 Euro kommen die Menschen in Sachsen-Anhalt auf lediglich 77 Prozent dessen, was bundesweit im Durchschnitt verdient wird – nämlich 4149 Euro im Monat.

"Die höchsten Gehälter erhalten in Sachsen-Anhalt Männer in leitender Position in einem großen Unternehmen der Energieversorgung", erklärte Reichelt weiter. Da sind dann schon mal 6465 Euro im Monat möglich. Auch im Finanzsektor und im Bergbau werde überdurchschnittlich viel gezahlt. Neben dem Gastgewerbe sind die Verkehrs- und Lagerbranche sowie verschiedene Dienstleister bei der Bezahlung ihrer Beschäftigten am unteren Ende der Skala zu finden.

Reichelt unterstrich, dass der Bruttostundenverdienst in Sachsen-Anhalt seit dem Jahr 2007 mit einem Plus von 30 Prozent im Vergleich zum Bundeswert (plus 23,5 Prozent) überdurchschnittlich gewachsen sei. Allerdings lagen die Einkommen zwischen Arendsee und Zeitz damals auch erst bei 73,7 Prozent des Bundesdurchschnitts. Zudem überstieg die Entwicklung der Verbraucherpreise die Einkommenszuwächse zwischen 2010 und 2014 zum Teil deutlich. Im vergangenen Jahr stiegen die gezahlten Löhne wieder etwas stärker als die Preise.

An der Spitze aller Bundesländer steht Sachsen-Anhalt, wenn die Einkommen von Männern und Frauen in den Blick genommen werden: Gerade einmal 1 Prozent bekommen Männer im Durchschnitt mehr. Im Bundesdurchschnitt waren es 17, in Baden-Württemberg sogar 24 Prozent.