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Einzelhandel Streiks in Sachsen-Anhalt und Thüringen

Sachsen-Anhalt und Thüringen drohen weitere Streiks im Einzelhandel. Eine Verhanndlungsrunde wurde verschoben.

18.07.2017, 12:17

Erfurt/Magdeburg (dpa) l Rund 250 Beschäftigte des Einzelhandels haben am Dienstag in Thüringen und Sachsen-Anhalt für mehr Lohn gestreikt. Schwerpunkte waren Erfurt und Magdeburg. Auf dem Erfurter Anger machten etwa 150 Streikende aus zehn Thüringer Kaufland-Filialen die Passanten auf ihre schwierigen Arbeitsbedingungen aufmerksam. Die Mehrzahl arbeite in Teilzeit, oft nur zwölf Stunden die Woche, sagte Bettina Penz von Verdi Thüringen. Das bedeute bei den langen und unregelmäßigen Arbeitszeiten, dass die Bezahlung trotz Tarifbindung kaum zum Leben reiche. Die Mitarbeiter könnten wegen der wechselnden Einsätze auch keinen Zweitjob annehmen. Zumeist treffe dies Frauen.

Ursprünglich wollten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber am Dienstag zur dritten Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen in Leipzig treffen. Sie wurde auf den 2. August verschoben. Nach Verdi-Angaben haben die Arbeitgeber für den 18. Juli kein Angebot gemacht. Die Arbeitgeber boten bisher 1,5 Prozent mehr Geld und im Folgejahr nochmals ein Prozent. Verdi fordert sechs Prozent mehr Geld.

Mit den Arbeitsniederlegungen wollten die Beschäftigten auch ihren Unmut über die sich hinziehenden Tarifverhandlungen ausdrücken. In Magdeburg streikten laut Verdi rund 100 Beschäftigte von H&M, Marktkauf und Kaufland. Bereits in der vergangenen Woche wurde in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für mehr Geld gestreikt.