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Energie China fördert erneuerbare Energien

Der Solarboom in China fördert die erneuerbaren Energien. Deutschlands Investitionen in Ökostrom sind hingegen gesunken.

05.04.2018, 15:33

Peking/Frankfurt (dpa) l China wird mehr und mehr zum Vorreiter beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Im Jahr 2017 entfielen rund 45 Prozent der globalen Investitionen in Ökostrom auf China. Damit haben sich Chinas Ausgaben um 31 Prozent erhöht und liegen somit bei rund 127 Milliarden Dollar (104 Mrd Euro). In anderen Regionen der Welt sanken die Investitionen teilweise deutlich. 

So gab es in Europa einen Rückgang von 36 Prozent auf knapp 41 Milliarden Dollar (33 Mrd Euro). Deutschland hat mit 10,4 Milliarden Dollar (8,5 Mrd Euro) etwa 35 Prozent weniger investiert als noch 2016. Das sind Ergebnisse der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), der Frankfurt School und Bloomberg New Energie Finance. Der Rückgang in Deutschland sei zumindest teilweise eine Folge der umgestellten staatlichen Förderung.

Im Jahr 2017 wurden weltweit rund 280 Milliarden Dollar (228 Mrd Euro) in die Stromerzeugung aus Wind- und Solaranlagen investiert. Das sind 2 Prozent mehr als noch 2016. Außerdem stieg auch der Anteil der erneuerbaren Energien am weltweiten Energiemix von elf auf 12,1 Prozent. Weltweit betrachtet wächst also der Anteil der erneuerbare Energien noch an.

Auch Prof. Ulf Moslener, einer der Herausgeber der Studie, bestätigt dies: "Auch wenn der Motor bei den Erneuerbaren in Deutschland und Europa etwas stottert: Der Strukturwandel ist weltweit in Fahrt." Das gilt der Untersuchung zufolge vor allem für die Solarenergie - denn die boomt in China. Mit 53 Gigawatt wurden dort 2017 mehr Solarkapazitäten in Betrieb genommen als im Rest der Welt.

Doch auch rund um den Globus wurden stattliche 161 Milliarden Dollar (131 Mrd Euro) für neue Solarkraftwerke ausgegeben. Das sei deutlich mehr als die schätzungsweise 103 Milliarden Dollar (84 Mrd Euro), die 2017 in Kohle-, Gas- und Kernenergie investiert wurden. Doch trotz dieser positiven Entwicklung sei der Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft noch weit, betonen die Autoren der Studie. Zum Vergleich: Mit dem pro Jahr aus erneuerbaren Energieträgern erzeugten Strom würden in etwa 1,8 Gigatonnen Kohlendioxid vermieden werden – das entspreche ungefähr den Emissionen des Transportsystems in den USA.