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Fachkräfte Firmen fürchten Abschwung

Kohle-Ausstieg, Autokrise: Die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt ist verunsichert.

Von Massimo Rogacki 31.01.2020, 12:10

Magdeburg l Die Wirtschaft im Land blickt auf ein angespanntes Jahr zurück. 2019 hatte sich der Geschäftsklimaindex eingetrübt. Zum Ende des Jahres notierte er auf dem niedrigsten Wert der letzten fünf Jahre. Aktuell sei die Lage nach Aussage der beiden Industrie- und Handelskammern (IHK) im Land hingegen robust. Die Geschäftslage werde von den Unternehmen derzeit als gut bewertet, sagte Klaus Olbricht, Präsident der IHK Magdeburg, gestern auf einer Pressekonferenz in Magdeburg. Zugpferde sind das Bau- und das Gastgewerbe. Bauunternehmen komme die hohe Nachfrage im Wohnungsbau und die niedrigen Zinsen für Wohnungsbaukredite zugute. Hinzu kommen Investitionen der öffentlichen Hand in Infrastrukturprojekte. Ungeachtet der nach wie vor guten Geschäftslage ist der Ausblick indes pessimistisch. Für die IHK ein Zeichen für die allgemeine Verunsicherung.

Die Umstellung auf erneuerbare Energien laufe schleppend. Wie der Strukturwandel im Zuge des Braunkohleausstiegs auf den Weg gebracht werden soll, sei noch unklar. Eine aktuelle Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung (IWH) in Halle geht davon aus, dass der beschleunigte Ausstieg die ostdeutschen Reviere besonders trifft. Unsicher ist auch, welche Auswirkungen die Umbrüche in der Automobilindustrie nach sich ziehen. Auch die internationalen Handelskonflikte und die Unwägbarkeiten beim Brexit tragen zur Verunsicherung bei, sagt Olbricht. Dauerthema bleibt bei den Unternehmen in Sachsen-Anhalt der Fachkräftemangel. „Das größte Risiko für die Entwicklung der Wirtschaft im Land“, so Steffen Keitel, Präsident der IHK Halle-Dessau. Die Kammern erhoffen sich einen Schub vom Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Im März tritt es in Kraft. Es soll qualifizierten Arbeitnehmern aus Nicht-EU-Staaten den Weg nach Deutschland erleichtern.

Auch wenn eine Belebung des Konjunkturklimas ausbleiben sollte, rechnen die Kammern 2020 mit einer „insgesamt stabilen Beschäftigungssituation“.