Förderprogramme Investitionsbank verdoppelt Auszahlungen
Unternehmen, Kommunen und Privatleute greifen öfter auf Förderprogramme der IB Sachsen-Anhalt zurück. Das Institut reicht mehr Geld aus.
Magdeburg (dpa) l Die Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) hat ihr Fördergeschäft 2016 deutlich ausgebaut. Es seien mehr als 3800 Anträge auf Zuschüsse bewilligt worden, teilte das Förderinstitut am Mittwoch in Magdeburg mit. Das seien 1300 Bewilligungen mehr als noch 2015. Ausgezahlt wurde laut Investitionsbank mit 514,7 Millionen Euro sogar mehr als doppelt so viel als im Vorjahr. Ein Großteil der Unterstützung floss für Investitionen in Unternehmen sowie den Ausbau der touristischen und wirtschaftsnahen Infrastruktur, hieß es.
In diesem Bereich rechnet IB-Chef Manfred Maas in diesem Jahr mit deutlich größerer Nachfrage. Das liege zum einen daran, dass die entsprechenden Kriterien zuletzt angepasst wurden. So können schon bei kleineren Summen Mittel beantragt werden. Zudem wurden die Vorgaben für die Schaffung von Dauerarbeitsplätzen gelockert. Das führe dazu, dass kleine und mittlere Unternehmen leichter den höchsten Fördersatz in Höhe von 35 Prozent erreichen könnten. Zum anderen werden die Fördersätze laut EU-Vorgaben im kommenden Jahr um fünf Punkte absinken.
"Wir gehen davon aus, dass länger geplante Investitionen jetzt auch umgesetzt werden", sagte Maas. In diesem Jahr seien von Betrieben bereits fast 170 Anträge für Investitionshilfen mit einem Volumen von 162 Millionen Euro gestellt worden. 2016 hatte die IB mit 134 Anträgen bereits deutlich mehr bewilligt als noch 2015.
Strategisch wird sich das Institut künftig verstärkt auf das klassische Bankgeschäft fokussieren, sagte Finanzminister André Schröder (CDU). Die Bilanzsumme der IB ging 2016 leicht von 2,14 auf 2,03 Milliarden Euro zurück. Statt 8 Millionen steht noch ein Jahresüberschuss von 5 Millionen Euro in den Büchern.
Die IB ist die Förderbank des Landes. Sie ist eine Anstalt der Landesbank Nord LB. Die IB betreut mehrere Dutzend Förderprogramme des Landes, berät und übernimmt auch klassische Bankaufgaben wie Darlehen oder Beteiligungen. Dabei agiert sie wirtschaftsneutral, das heißt, sie springt nur ein, wenn Geschäftsbanken nicht oder nicht allein tätig werden.
