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Fuelcon Barleber Anlagenbauer hat große Pläne

Der Anlagenbauer Fuelcon erweitert den Standort in Barleben bei Magdeburg. Bis Ende 2021 sollen 100 neue Mitarbeiter beschäftigt werden.

Von Massimo Rogacki 09.04.2019, 01:01

Barleben l Atsushi Horiba wirkt bescheiden und nahbar bei seinem Rundgang über das Firmengelände von Horiba Fuelcon in Barleben (Landkreis Börde bei Magdeburg). Als der technische Geschäftsführer des Tochterunternehmens, Ingo Benecke, an einer Tafel die Funktionsweise einer Brennstoffzelle und den Aufbau eines Prüfsystems erklärt, lauscht der Chef von 7900 Mitarbeitern in rund 30 Ländern gebannt. Immer wieder anerkennendes Nicken. Der japanische Konzern-Vorstand ist beeindruckt. Er scheint alles richtig gemacht zu haben mit der Übernahme des Barleber Hightech-Unternehmens im Oktober 2018.

Und Erfreuliches hat er bei seinem Besuch auch zu verkünden: Der Standort in Barleben wird vergrößert. Auf 29.000 Quadratmetern entstehen bis 2021 eine neue Produktionshalle und Büro-Räumlichkeiten. 15 Millionen Euro investiert Horiba Fuelcon bis Ende 2021 in den Standort. Die Anzahl der Mitarbeiter soll von derzeit rund 100 auf 200 wachsen. Hinzugewinnen möchte das Unternehmen unter anderem Personal in der Produktion, Konstruktion und in der Verfahrenstechnik.

Möglich macht diese Investition die Nachfrage auf den internationalen Märkten – bei der Umstellung auf alternative Formen sauberer Antriebstechnologien. Das Kerngeschäft von Horiba war lange Zeit die Herstellung von Messtechnik und Messsystemen für Emissionstests, Bremsen- und Antriebsprüfsysteme. Doch das Thema Aspuff ist endlich, weiß der Barleber Fuelcon-Chef Mathias Bode. Die Horiba-Tochter in Barleben ist nun das fehlende Puzzlestück beim Thema Elektromobilität. Denn Prüfsysteme für Batterien und Brennstoffzellen – das ist die Kernkompetenz beim Unternehmen aus der Börde.

 „Die zunehmenden Forderungen an Fahrzeughersteller, CO2 und Schadstoffemissionen zu verringern, bestärkt die Automobilindustrie in Batterie- und Brennstoffzellentechnologie zu investieren“, sagt auch Atsushi Horiba. Horiba Fuelcon will die Automobilindustrie weltweit verstärkt mit Test- und Validierungslösungen im Batterie- und Brennstoffzellen-Bereich versorgen. Besondere Zielmärkte: Die beim Thema Brennstoffzelle starken Länder Japan und China. Dort winkt ein höheres Absatzpotenzial als auf dem heimischen europäischen Markt.

Atsushi Horiba ist auf seiner Tour unterdessen auf einem Acker in Barleben gelandet. Nach neun Jahren Produktion am aktuellen Standort wird hier die Werkserweiterung entstehen. Noch ist von der neuen Halle nichts zu sehen. Horiba ist trotzdem angetan. Auf dem kurzen Fußweg zurück zur Firmenzentrale springt noch ein Bild mit seiner Ehefrau an einem blühenden Kirschbaum heraus. 

Am Dienstag ist die japanische Delegation zu Gast bei Reiner Haseloff (CDU). Horiba, das ist sicher, wird auch den Worten des Ministerpräsidenten aufmerksam lauschen – und verkünden, was er mit dem Tochter-Unternehmen aus der Börde noch alles vorhat.