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Lärmschutz Neue Techniken gegen Güterlärm

Vorbeirauschender Güterverkehr nervt viele Anwohner. Riesige Schutzwände sollen Geräusche abhalten. Jetzt sollen sie kleiner werden.

22.04.2019, 23:01

Berlin (dpa) l Die Deutsche Bahn (DB) testet neue Techniken für den Schutz vor Güterwagenlärm. „Beispielsweise sind das niedrige Lärmschutzwände und sogenannte Mini-Schallschutzwände, die direkt an den Gleisen gebaut werden“, sagte der DB-Lärmschutzbeauftragte, Andreas Gehlhaar, der Deutschen Presse-Agentur. Damit wären die meterhohen grauen Aluschallschutzwände bei Wohnbereichen künftig vielleicht nicht mehr überall nötig. Auch Schienenstegdämpfer sollen getestet werden.

Derzeit werden in einem vom Bund finanzierten und bereits laufenden Projekt rund 30 Techniken zur Lärmminderung erprobt, wie es von der Bahn hieß. Viele der Modelle sollen in diesem Jahr an Streckenabschnitten zwischen München und Regensburg sowie zwischen Berlin und Cottbus errichtet werden. Danach soll es Messungen geben. Das Projekt laufe bis Ende 2020.

Vor Jahren hatte die Bahn schon einmal ähnliche kleine Lärmschutzwände im Mittelrheintal getestet. Die Region gilt als besonders lärmbelastet durch den Bahnverkehr.

Neben den Schutzwänden sollen auch leiser rollende Güterwagen helfen, den Lärm beim Schienenverkehr in Deutschland zu mindern. Seit Jahren rüstet die Deutsche Bahn ihre Flotte um. Insgesamt sind in Deutschland rund 180 000 Güterwagen unterwegs, etwa ein Drittel entfällt auf die Bahntochter DB Cargo. Daneben gibt es noch eine Reihe anderer Betreiber von Güterverkehr.

Die Deutsche Bahn hat einen Großteil der Flotte bereits umgerüstet. „Wir sind aktuell bei rund 53 000 leisen Güterwagen“, sagte Gehlhaar. „85 Prozent der Cargo-Flotte der DB ist jetzt schon leise. Wir werden im nächsten Jahr die gesamte Flotte leise haben.“

Hintergrund ist ein Gesetz des Bundes, das es besonders lauten Güterwagen ab Ende 2020 verbietet, auf dem deutschen Schienennetz unterwegs zu sein (Schienenlärmschutzgesetz).