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Lebensmittel Grüne Woche feiert ihren 90. Geburtstag

Es grunzt und gackert wieder in Berlin: Tiere und der richtige Umgang mit ihnen ist eines der großen Themen der Grünen Woche.

13.01.2016, 23:01

Berlin (AFP) l Überschattet von wirtschaftlich schwierigen Zeiten für die deutschen Lebensmittel-erzeuger feiert die Internationale Grüne Woche Berlin ab Freitag ihren 90. Geburtstag. Vom 15. bis 24. Januar bekommen die mehr als 400 000 erwarteten Fach- und Privatbesucher 1660 Aussteller aus 65 Ländern zu sehen, wie Christian Göke, Geschäftsführer der Messe Berlin GmbH, am Mittwoch sagte. Erstmals seit vielen Jahren ist Russland nicht offiziell auf der Grünen Wochen vertreten.

Die 1926 erstmals veranstaltete Messe findet in diesem Jahr zum 81. Mal statt. „Die Messe ist eine urberliner Tradition“, sagte Göke während der Eröffnungs-Pressekonferenz in den Messehallen am Funkturm. „Nur die Currywurst nimmt eine ähnliche Rolle ein, danach kommen gleich wir.“ Die Grüne Woche ist nach Angaben der Veranstalter die weltweit bedeutendste Leistungsschau zu den Themen Landwirtschaft, Lebensmittel und Gartenbau.

Mit Marokko präsentiert sich auf der Grünen Woche erstmals ein außereuopäisches Partnerland. Das Königreich will die Besucher in der eigens hergerichteten Kulisse einer orientalischen Altstadt empfangen.

Ein weiterer Themenschwerpunkt ist das deutsche Reinheitsgebot, dessen Verordnung sich im April zum 500. Mal jährt. Die deutschen Bierbrauer planen zum Jubiläum des ältesten bestehenden Lebensmittelgesetzes der Welt zahlreiche Aktionen und Feierlichkeiten.

Am heutigen Donnerstag besucht Bundespräsident Joachim Gauck die Messehallen. Am Freitag wird die Messe im Rahmen des offiziellen Rundgangs mit Landwirtschaftsminister Christian Schmidt offiziell eröffnet.

Flankiert wird die Grüne Woche zudem vom Global Forum for Food and Agriculture (GFFA). Zu der vom Bundesministerium für Landwirtschaft veranstalteten Spitzen-Tagung werden von Donnerstag bis Sonnabend rund 70 Landwirtschaftsminister aus aller Welt erwartet. Zu den Themen der agrarpolitischen Veranstaltung gehören auch die Russland-Sanktionen der EU wegen der Ukraine-Politik des Kremls. Moskau hatte diese Sanktionen mit weitgehenden Importverboten für westliche Agrarprodukte beantwortet.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV), Joachim Rukwied, bezeichnete das Russland-Embargo als eine „Hauptursache“ für die teils massiven Einkommensrückgänge vieler Agrarbetriebe. Rukwied bezifferte die Einkommensverluste für 2015 auf durchschnittlich 35 Prozent und warnte vor einer wachsenden Zahl von Betriebsschließungen. Durch den Wegfall von Russland als einem der drei größten außereuropäischen Exportmärkte fehlten den Bauern 500 bis 600 Millionen Euro pro Jahr, sagte Rukwied.