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Metall-Industrie IG Metall greift zu Tagesstreiks

Die IG Metall hat zu 24-stündigen Streiks in mehr als 250 Firmen aufgerufen, um ihre Forderungen im laufenden Tarifkonflikt zu untermauern.

29.01.2018, 23:01

Köln (dpa) l Die von der IG Metall angekündigten 24-stündigen Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie kosten die Betriebe nach Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) unter Umständen bis zu 90 Millionen Euro pro Tag. Der Umsatzausfall könnte sich auf diese Summe belaufen, sofern die Gewerkschaft gezielt größere Betriebe bestreiken sollte, ergaben Modellrechnungen des arbeitgebernahen Instituts in Köln, die es am Montag veröffentlichte.

Die IG Metall hatte am Wochenende zu 24-stündigen Arbeitsniederlegungen in mehr als 250 Firmen aufgerufen, um ihre Forderungen im laufenden Tarifkonflikt zu untermauern. Die Streiks sollen zwischen Mittwoch und Freitag erfolgen. Unklar ist bislang aber, wo sie genau stattfinden.

In einer alternativen Berechnung ermittelte das IW einen Verdienstausfall von 62 Millionen Euro pro Tag. Dies gilt, wenn pro bestreiktem Unternehmen von durchschnittlich 200 Mitarbeitern ausgegangen wird und eine Fünftage-Woche zugrunde gelegt wird. Nach Angaben des Instituts würden die betroffenen Betriebe zwar versuchen, den streikbedingten Produktionsausfall aufzuholen. Dies verursache allerdings Überstunden, für die wiederum Mehrarbeitszuschläge anfielen.

In dem festgefahrenen Tarifkonflikt waren die Verhandlungen im Pilotbezirk Baden-Württemberg am Sonnabend abgebrochen worden, danach kündigte die IG Metall ganztägige Warnstreiks in ausgewählten Betrieben an. Die Gewerkschaft fordert ein deutliches Lohnplus, einen Anspruch auf Teilzeit und Zuschüsse für bestimmte Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit reduzieren. Die Metall-Arbeitgeber sprachen von unerfüllbaren Bedingungen. Die Gewerkschaft verlangt sechs Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten und Möglichkeiten zur Reduzierung der Arbeitszeit auf 28 Wochenstunden.