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Milchpreise Dalbert will Milchproduktion begrenzen

Weniger Milch produzieren, dafür will sich Sachsen-Anhalts Agrarministerin Claudia Dalbert einsetzen. Der Bauernverband ist skeptisch.

14.07.2016, 05:21

Magdeburg (dpa) l Wenn an diesem Freitag die Agrarminister von Bund und Ländern zu einer Sondersitzung in Brüssel zusammenkommen, will sich Sachsen-Anhalts grüne Ministerin Claudia Dalbert für eine staatliche Mengenbegrenzung der Milchproduktion stark machen. "Es ist zu viel Milch auf dem Markt. Wir müssen daher dringend zu einer Reduzierung der Rohstoffmenge kommen", betonte Dalbert.

"Die Maßnahme wäre nicht nötig, wenn sich alle Marktpartner – Molkereien, Handel und Erzeugung – auf gleicher Augenhöhe zusammenfinden würden, um Vertragsverhandlungen über Preise, Mengen und Laufzeiten eines festzulegenden Milchangebotes zu führen", betonte Dalbert. Da dies bisher nicht geschehen ist, muss nach ihrer Auffassung die Politik nun selbst für eine Deckelung der Milchproduktion sorgen.

Infografik: Anzahl der Milchbetriebe in Deutschland sinkt | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista, Referenz

Der Landesbauernverband sieht den Vorstoß septisch. Eine Absenkung der Milchproduktion bedeute nicht, dass die Preise steigen, sagte ein Sprecher. Auch in Zeiten der Preisregulierung habe es tiefe Preistäler und gravierenden Strukturwandel gegeben.

Die Milcherzeuger leiden unter anhaltend niedrigen Milchpreisen aufgrund eines europaweiten Überangebots. Sie bekommen derzeit nur etwa halb so viel für die Milch, wie sie für eine kostendeckende Produktion brauchen. Seit Mai 2015 ist die Anzahl der Milchviehbetriebe in Deutschland um fast fünf Prozent gesunken.

In Sachsen-Anhalt haben Milchkühe laut Statistik einen Anteil von knapp 36 Prozent am Rinderbestand. Insgesamt gab es im Mai 2016 rund 345.800 Rinder. Das waren 1,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Infografik: Milch wird immer billiger | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista, Referenz