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Nikolaustag Sachsen-Anhalts Weihnachtsmänner schwinden

In Sachsen-Anhalt sinkt die Nachfrage an Weihnachtsmännern, die an den Feiertagen für leuchtende Kinderaugen sorgen.

Von Melanie Dahrendorf 06.12.2019, 00:01

Magdeburg/Ilsenburg l Immer weniger Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt bieten eine „Weihnachtsmannvermittlung“ an. In Zeiten von Internetbörsen, Kleinanzeigenportalen und sinkender Arbeitslosigkeit habe sich der Markt verändert, heißt es auf Volksstimme-Anfrage von der Arbeitsagentur Magdeburg.

Nicht nur das hat sich in den vergangenen Jahren verändert – es gibt mittlerweile auch immer weniger Weihnachtsmänner, die ihren Service anbieten und zu Familien nach Hause fahren. Einer von ihnen ist Dieter Bartling. Seit zehn Jahren ist der 69-Jährige an den Weihnachtstagen im Einsatz, es ist ein Job, der im Spaß macht. Allerdings werden die Anfragen von Jahr zu Jahr weniger.

In diesem Jahr habe nur noch eine Familie angefragt – das sei „ziemlich wenig“, so Bartling. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren es noch acht Familien, die Bartling an den Feiertagen besuchte – an einem einzigen Tag. Mittlerweile schaltet sein Enkel Anzeigen im Internet.

Dennoch erhalten einige Arbeitsagenturen, etwa in Halle, Magdeburg, Stendal und Halberstadt den Service aufrecht. Sie haben noch einige Nachfragen nach Weihnachtsmännern. Im Bereich der Arbeitsagentur Stendal waren es rund 20 im vergangenen Jahr. In Magdeburg hatten 9 Weihnachtsmänner etwa 150 Einsätze, in Halle waren es ebenfalls 150 und in Halberstadt etwa 30 Einsätze. Gebucht werden diese vor allem von Familien, aber auch Vereinen.

Doch was muss ein guter Weihnachtsmann neben Geschenken eigentlich mitbringen, um für leuchtende Kinderaugen zu sorgen? „Empathie, Kommunikationsvermögen sowie Kinderfreundlichkeit“, sagt Diana Smikalla, Sprecherin der Arbeitsagentur Halle. Wer nur das Geld im Kopf habe, sei in diesem Beruf falsch.