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Pilotprojekt Mit Sprachassistenten Geld überweisen

Geld überweisen, ohne den Finger zu bewegen? Bei 43 der 385 Sparkassen ist es für Kunden möglich, per Google Assistant Geld zu überweisen.

Von Lan Dinh 06.12.2018, 11:40

Frankfurt/Magdeburg l Mithilfe des Sprachassistenten von Google können Kunden Überweisungen per Zuruf erledigen. Das belegte die Finanz-Informatik (FI), ein IT-Dienstleister der Sparkassen, dem Handelsblatt. Das geht auch bei anderen Banken, doch die Sparkassen sind die Ersten in Deutschland, bei denen Kunden das erledigen können.

Neben Musik hören, Wetterbericht ansagen und Fragen im Alltag beantworten lassen, bringen immer mehr Unternehmen Skills für Amazons "Alexa" und Actions für den Google Assistant an. Das haben sich auch deutsche Bahnen zu nutze gemacht, um mehr zu ihren Kunden zu gelangen.

Die Sparkassen haben ihre Google-Kampagne im Februar begonnen. Zuerst konnten Nutzer den Kontostand kontrollieren. Laut Finanz-Informatik (FI) haben bisher 3500 Kunden die Action gebraucht und damit etwa 100.000 Anfragen gestellt. Nun geht es weiter: Kunden von bisher 43 der insgesamt 385 Sparkassen, unter anderem die Sparkasse KölnBonn als zweitgrößtes Institut, können per Google Assistant Geld überweisen.

Der Kunde fordert den Sprachassistenten dazu auf, ihm den Kontostand oder Umsätze mitzuteilen. Dieser reagiert auf den Befehl und erteilt Auskunft über die geforderten Informationen. Bei Google Assistant funktioniert das über eine sogenannte Action, die der Kunde über dem Smartphone auf dem digitalen Assistenten installieren muss.

Voice Banking ist jederzeit möglich, ganz ohne tippen, klicken und navigieren. Banking allein über die Stimme, einfach und bequem. Das spricht neue Nutzergruppen an. Menschen mit gebrochenem Arm, Lese- und Rechtschreibschwäche oder eingeschränkter Sehkraft: Für sie ist Voice Banking eine Hilfe.

  • Kontostandabfrage
  • Gesamtfinanzstatus abfragen
  • Eingänge und Abbuchungen
  • Neues aus dem ePostfach
  • Was ist los im Depot?

Sicherheit ist beim Banking laut Sparkasse ein großer Punkt. Schließlich geht es um sensible Daten. Alle Befehle, die Kunden dem Google Assistant geben und alles, was er sagt, werden von Google in einem Protokoll festgehalten. Die Wiederkennung des Zahlungsempföngers läuft nur über den Namen. So wird gefragt, wer zuletzt an mehrere Thomas Geld überwiesen hat. Der Name der Bank oder die Kontonummer spielen keine Rolle. Drei Punkte sind bei Bankgeschäften per Sprachsteuerung zu beachten:

  •  Beim Voice Banking ist der Kunde mit dem Internet verbunden. Hacker könnten auf die Daten zugreifen.  Doch dagegen kann etwas gemacht werden: Sicheres WLAN nutzen, die neueste App-Version haben und ein sicheres Passwort wählen.
  •  Dem digitalen Assistenten erlauben, die Daten zu speichern. Experten raten: Jeder sollte genau entscheiden, wann und wie er einen Sprachassistenten nutzt. Nutzer sollten regelmäßig ihren Aktivitätsverlauf leeren. Doch Daten- und Verbraucherschützer sind besorgt, da oftmals nicht nachvollziehbar ist, in welchem Maße und für welche Zwecke die Daten verarbeitet werden.
  •  Die Banking-App. Verschiedene Mechanismen sichern, dass der Assistant nur den Kunden und seine Stimme miteinander verbinden. Transaktionen können nur mit einer Voice-Pin aktiviert werden.

Das muss jeder Kunde für sich entschieden. Voice Banking kann einfach und bequem sein. Es ermöglicht leichte Kontostandabfrage, ohne das Handy in die Hand zu nehmen. In Zukunft könnte es mehr Möglichkeiten geben. Laut Experten ist Banking über Sprachassistenten kein kurzer Trend. Sprachsteuerung kann eine neue Art der Bedienung in vielen Lebenslagen werden. Mit der Sparkasse Banking-Action ist alles per Sprachbefehl möglich. Der Funktionsumfang für Google Assistant wird laut Sparkasse weiter wachsen.