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Rewe Logistik-Drehkreuz Magdeburg

Die Ankündigung des Handelsriesen Rewe, der in Magdeburg ein Logistikzentrum bauen will, stößt auf ein positives Echo.

Von Jana Heute 28.03.2018, 01:01

Magdeburg l Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) erklärte, die millionenschwere Investition von Rewe in Magdeburg sei eine gute Nachricht für die Landeshauptstadt und für den Logistikstandort Sachsen-Anhalt insgesamt. „Mit einer hervorragenden Verkehrsinfrastruktur, der zentralen Lage und günstig gelegenen Gewerbeflächen haben wir die richtigen Argumente für Logistik-Ansiedlungen“, so Willingmann.

Besonders freue er sich über die große Anzahl neuer Arbeitsplätze, auch für geringer qualifizierte Menschen, so der Minister. „Wir brauchen in Sachsen-Anhalt gerade auch diese Jobs, um insbesondere Langzeitarbeitslosen eine berufliche Perspektive zu geben“, sagte er der Volksstimme.

Auch Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) freut sich über die Entscheidung von Rewe für eine Ansiedlung im Rothenseer Industrie- und Logistik-Centrum (ILC). Damit werde der Logistikstandort im Norden Magdeburgs weiter gestärkt. „Dies zeigt, dass unsere Ansiedlungsbemühungen und unser Standortmarketing Früchte tragen“, so Rathauschef Trümper.

Die Volksstimme hatte am 24. März 2018 berichtet, dass der Handelskonzern bis 2020 auf einer Fläche von 15 Hektar im Norden Magdeburgs zwei Hallen mit einer Größe von 42.000 und 30.000 Quadratmetern errichten will. Der Standort soll künftig als zweites Nationales Trockensortimentslager, neben dem bereits bestehenden in Neu-Isenburg im Rhein-Main-Gebiet, fungieren und die Verteilung an acht Vertriebslager in Nord- und Ostdeutschland durchführen.

Von hier aus sollen unter anderem Süßwaren, Konserven, Gewürze, Getränke, Babynahrung und Tiefkühlkost vornehmlich auf die Supermärkte verteilt werden. Baustart für das Magdeburger Logistikzentrum soll nach Information der Stadtverwaltung im Frühjahr 2019 sein. Rund ein Jahr später könnte es in Betrieb gehen.

Mit dem Gewerbegebiet Nord, wo das neue Magdeburger Rewe-Lager entstehen soll, wird Magdeburg immer mehr zum Logistik-Drehkreuz. Zum einen befindet sich hier seit Jahrzehnten der Magdeburger Hafen als Schnittstelle zwischen Straße, Schiene und Schiff. Auf der anderen Seite des August-Bebel-Damms, der den Magdeburger Norden von der Autobahnanschlussstelle Magdeburg-Rothensee aus erschließt, haben in den vergangenen Jahren bereits andere Logistiker investiert.

Seit langem ist hier der weltweit agierende Experte Dachser für den Transport von Waren ansässig. Auch das Unternehmen Ritter Logistik hat sich hier angesiedelt. Mit dem Preis als Magdeburger Bauwerk des Jahres 2012 hat der Architekten- und Ingenieurverein von 1876 den Neubau des Lebensmittelhändlers Gunz Warenhandels GmbH mit dem Stammsitz in Österreich ausgezeichnet.

Zuletzt hatte Norma im Umfeld ein Logistikzentrum eröffnet, das aus dem Land Brandenburg in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts verlegt worden war.

Inzwischen waren der Stadt Magdeburg dort die Flächen für Neuansiedlungen knapp geworden. Neben der Festlegung, dass die künftige Ansiedlung von Rewe ein Biotop umschließen wird, sorgte hier eine Umwidmung für Spielraum. Nach der Wende nämlich hatte die Deutsche Bahn eine Fläche für den Aufbau eines Güterverkehrszentrums reserviert.

Über Jahre tat sich hier aber nichts. Nachdem die entsprechenden Pläne aufgegeben wurden, ist die Stadt Magdeburg jetzt auf dem Weg, die Fläche ebenso wie einen angrenzenden Acker für mögliche weitere Industrieansiedlungen auszuweisen.