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Saatgut Hartmann: „Keine Planungssicherheit“

Der Vorsitzende des Saatgut-Verbandes kritisiert die zunehmde Dauer von Zulassungen für Pflanzenschutzmittel.

09.06.2016, 23:01

Magdeburg l Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Vermehrungsorganisations-Firmen (BVO), Jörg Hartmann, kritisiert die zunehmende Dauer bei Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln. Hartmann sagte am Donnerstag in Magdeburg: „Es geht mir um Verhältnismäßigkeit. Wir reden über Produkte, die teilweise seit Jahrzehnten verwendet werden und keine Schäden verursacht haben.“ Bei einigen, für die Saatgutbranche wichtigen Beizmitteln laufen in den kommenden Jahren die Zulassungen ab. „Wir haben keine Planungssicherheit und wissen nicht, wohin die Reise geht“, erklärte Hartmann, der seit 2012 Vorsitzender der Branchenvereinigung ist, die mehr als 3000 Betriebe in Deutschland vertritt.

Die derzeitige auf EU-Ebene geführte Debatte um das Pflanzenschutzmittel Glyphosat bezeichnete er als „Zulassungsschlacht“. Dabei werde nicht mehr anhand von wissenschaftlichen Fakten entschieden, kritisierte Hartmann. „Wir befürchten ähnliches für die Zulassung von Beizmitteln“, so der Verbands-Chef.

Der Branchenverband BVO hat am Freitag seinen jährlichen Saatguthandelstag beendet, in diesem Jahr fand er erstmals in Magdeburg statt. 230 Teilnehmer diskutierten im Herrenkrug Parkhotel über Herausforderungen der Branche. Auf der Tagesordnung standen unter anderem neue Züchtungstechniken und der Wettbewerb im europäischen Markt. Zur Saatgut-Branche zählen in Sachsen-Anhalt gut 30 Unternehmen, die etwa 100 000 Tonnen Getreidesaatgut im Jahr herstellen. Ein großer Betrieb im Norden des Bundeslandes ist Altmarksaaten Stendal mit 21 Mitarbeitern.