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Schuldneratlas Größte Überschuldung in Halle und Magdeburg

Die Überschuldung in Sachsen-Anhalt bleibt dramatisch: 245.000 Bürger standen zuletzt mit 7,3 Milliarden Euro in der Kreide.

Von Alexander Walter 15.11.2017, 16:08

Magdeburg l Die Hochburgen privater Überschuldung liegen in Sachsen-Anhalt. In Halle gilt fast jeder sechste als betroffen (16,43 Prozent). Die Stadt hat damit die höchste Überschuldungsquote aller Großstädte in Ostdeutschland. Das geht aus dem am Mittwoch in Halle vorgestellten Schuldneratlast 2017 der Creditreform KG hervor. Dicht dahinter folgt Magdeburg mit 14,63 Prozent. Zum Vergleich: Spitzenreiter Jena hat eine Quote von 5,94 Prozent.

Insgesamt galten am Stichtag 1. Oktober 2017 245.601 Personen im Land als überschuldet. Zusammen haben sie Verbindlichkeiten in Höhe von rund 7,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Quote leicht gesunken (-0,2 Prozent oder 400 Personen).

Grund für die leicht positive Tendenz sei die gute Arbeitsmarktlage, sagte Martin Plath, Prokurist bei der Creditreform KG. Sachsen-Anhalt habe sich damit gegen den Bundestrend verbessert. Noch stärker bauten Verbraucher aber Schulden in Berlin ab. Im bundesweiten Vergleich bleibt Sachsen-Anhalt aber das Flächenland mit der höchsten Überschuldungsquote (12,71 Prozent, Deutschland: 10,04 Prozent). Spitzenreiter innerhalb des Landes ist die Gemeinde Pansfelde/Wiederode mit einer Quote von 4,75 Prozent. Die meisten Einwohner sind in Halle Neustadt überschuldet, hier lag der Wert bei 28,24 Prozent.

Die Creditreform-Unternehmensgruppe legt seit zehn Jahren den Schuldneratlast vor. Als überschuldet gilt demnach, wer fällige Zahlungsverpflichtungen auch in absehbarer Zeit nicht begleichen kann und zur Deckung seines Lebensunterhalts weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten zur Verfügung hat.