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Standortwettbewerb Sachsen-Anhalt lockt mehr Investoren an

Sachsen-Anhalt hat im ersten Halbjahr 2017 deutlich mehr Investoren angelockt: 26 Mal siegte das Bundesland in Standortwettbewerben.

09.08.2017, 16:04

Magdeburg l Fast 400 Millionen Euro werden allein durch die Neuansiedlungen in Sachsen-Anhalt investiert. Nahezu 1200 neue Arbeitsplätze entstehen. Eines der größten Projekte ist der Neubau eines Montage- und Verpackungszentrums in Halle. Der Automobilzulieferer Schäffler investiert in der Saalestadt, will von dort 40.000 unterschiedliche Artikel für Pkw, leichte und schwere Nutzfahrzeuge sowie Traktoren versenden. Die Inbetriebnahme ist für 2019 geplant.

„Im ersten Halbjahr konnten wir uns 26 Mal in Standortwettbewerben durchsetzen. Elf der Unternehmen wollen sogar jeweils mehr als zehn Millionen Euro investieren – das ist Rekord seit Gründung der IMG“, sagt Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) am Mittwoch in Magdeburg. Im Vorjahreszeitraum fielen 16 Standortentscheidungen für Sachsen-Anhalt. Auch die Zahl der Inbetriebnahmen stieg an: Durch 23 Produktionsstarts (2016: 15) sind fast 700 Arbeitsplätze neu geschaffen und mehr als 1600 gesichert worden.

Die Investitions- und Marketinggesellschaft IMG ist seit 2007 die Ansiedlungsagentur des Bundeslandes. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats stellte Wirtschaftsminister Willingmann am Mittwoch auch den neuen Geschäftsführer der IMG vor: Thomas Einsfelder, Jahrgang 1974, gebürtig aus Iserlohn in Nordrhein-Westfalen, soll den Investorenservice des Landes neu ausrichten. Einsfelder hatte sich in einem Auswahlprozess unter mehreren Kandidaten durchgesetzt. Der Familienvater war seit 2010 in verschiedenen Positionen für die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes Berlin tätig. Mit Blick auf die Zahlen des ersten Halbjahres sagt Einsfelder: „Mein Ziel ist es, diese Zahlen auszubauen. Ich freue mich darauf, Sachsen-Anhalt wirtschaftlich sowie touristisch weiter zu stärken.“

Dabei sollen ihm auch die Kontakte nach Berlin helfen. Sachsen-Anhalt will sich künftig stärker an der Hauptstadt orientieren, dort um junge Startups werben, denen das Leben und Arbeiten in Berlin zu teuer geworden ist. „Sachsen-Anhalt ist lebenswert, besonders für Familien mit Kindern. Das müssen wir viel offensiver bewerben“, sagt Einsfelder.

Mit Blick auf die strategische Neuausrichtung der IMG sagte Wirtschaftsminister Willingmann, dass derzeit eine Arbeitsgruppe Themen für das künftige Programm festlege. Dabei stehen auch Maßnahmen im Fokus, wie eine bessere Zusammenarbeit zwischen Land, Kommunen und Kammern gelingen könne. Der neue Geschäftsführer Einsfelder bekomme nun Gelegenheit für eine Bestandsaufnahme. Die Vorschläge zur strategischen Neuausrichtung der Ansiedlungsagentur plant der Minister zu Beginn des kommenden Jahres zu präsentieren.