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Unternehmen Weniger offene Stellen auf dem Arbeitsmarkt

Schon vorher zeigen Indikatoren, dass die Frühjahrs-Euphorie in diesem Jahr nicht besonders stark ausgeprägt ist.

27.02.2020, 23:01

Nürnberg/München (dpa) l Der Optimismus auf dem Arbeitsmarkt hat einen Dämpfer erhalten. Deutsche Unternehmen sind laut zweier Studien bei der Suche nach neuen Mitarbeitern deutlich zurückhaltender geworden. Das vom Münchener Ifo-Institut erstellte Beschäftigungsbarometer fiel im Februar um 1,5 Punkte auf 98,1 Zähler, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung hervorging.

Auch der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) sei von Januar auf Februar noch einmal um zwei Punkte auf 116 Punkte gefallen. Damit ist die Nachfrage im längerfristigen Vergleich aber dennoch weiterhin sehr hoch, wie die Bundesagentur mitteilte. Die Behörde wird am Freitag ihre Arbeitslosenstatistik für den Monat Februar veröffentlichen.

"Der zu Jahresbeginn herrschende Optimismus auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist verflogen", kommentierten die Ifo-Experten. Der Rückgang im Februar ist der stärkste seit Dezember 2008. Damals zeigten sich erste Auswirkungen der schweren Finanzkrise auf die Konjunktur. Nach Einschätzung des Ifo-Instituts habe sich der Dienstleistungssektor von einem Treiber zu einem Bremsklotz für den deutschen Arbeitsmarkt entwickelt. Auch in der Industrie ermittelte das Info-Institut einen Rückgang beim Beschäftigungsbarometer, während im Baugewerbe nach wie vor Personal gesucht werde.

Das Ifo-Beschäftigungsbarometer basiert auf einer monatlichen Umfrage unter 9000 Unternehmen. Zuletzt hatten sich unter anderem an den Finanzmärkten die Sorgen vor den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise spürbar verstärkt.

Beim Stellenindex BA-X wurde mit einem Minus von 17 Punkten der Wert vom Februar vorigen Jahres klar unterschritten. Der Bedarf an Arbeitskräften sei besonders in konjunkturnahen Branchen wie Verkehr, Logistik, verarbeitendes Gewerbe und besonders bei Zeitarbeitsunternehmen zurückgegangen. Im Gesundheits- und Sozialwesen sei der Bedarf jedoch weiterhin enorm hoch.

Der BA-X gilt als wichtiger Indikator für den Zustand des Arbeitsmarktes in Deutschland. Er bildet die Entwicklung der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Stellen ohne jahreszeitliche Einflüsse ab. Die Bundesagentur veröffentlicht an diesem Freitag ihre Monatsstatistik.