1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. "Magdeboot" setzt die Segel

Wassersportschau "Magdeboot" setzt die Segel

Auf der "Magdeboot 2018" zeigen 111 Aussteller in Magdeburg die Trends in der Bootsbranche - erstmals gibt es einen großen Outdoorbereich.

08.03.2018, 23:01

Magdeburg l Sorgfältig bereitet Matthias Heim die Segel auf der Haber-Yacht 620 für den großen Auftritt vor. Das Boot mit dem Namen „Katharina“ wird am Vortag zur „Magdeboot“, der größten Wassersportschau Mitteldeutschlands, für seinen großen Auftritt vorbereitet. Der Leipziger von der Firma HBBC ist zum ersten Mal auf der Messe dabei.

„Wir sind froh, dass wir ihn gewinnen konnten“, sagt Franziska Schubert, Projektleiterin der Messe, „denn die Haberjacht ist immer ein Publikumsmagnet.“ In den vergangenen Jahren kamen zur Bootsmesse in Magdeburg 6000 bis 7000 Besucher, Schubert erwartet in diesem Jahr sogar noch mehr. Mit der 19. Messe beschreiten die Veranstalter neue Wege: Die Wassersportmesse verfügt erstmals über einen großen Outdoor-Bereich, auf der Aussteller Geräte für sportliche Aktivitäten rund ums Wasser wie Stand-Up-Paddling und Kanufahrten vorstellen. Zum ersten Mal sind auf der Messe auch ein Wohnmobilvermieter und ein Fahrradverleih dabei.

Der Outdoorbereich soll neue Besuchergruppen anziehen, so Veranstalterin Schubert. Die Zielgruppe sind Menschen, die sich neben den Yachten für Sport rund ums Wasser interessieren. Der Magdeburger Jürgen Henning vom „Wassersportzentrum Henning“ bietet allerdings schon seit 19 Jahren Schlauchboote auf der Messe an. Das Wassersportzentrum ist ein Familienbetrieb, der sowohl aus einem Laden zum Verkauf in Magdeburg als auch aus einem Hafen- und Campingplatz in Schönebeck besteht. Das Publikum zur Messe kommt aus ganz Deutschland, vor allem auch südlich von Magdeburg. Seit Juli kamen die ersten Anmeldungen von Ausstellern, die Letzten trudelten erst in den vergangenen Tagen ein. „111 Aussteller haben wir in diesem Jahr, das ist ein Zuwachs von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, bilanziert Schubert stolz. Mit elf Anbietern im Motorboot- und Charterbereich stehe man gut da im Vergleich zu anderen großen Messen in Hamburg und Berlin.

Das günstigste Boot auf der Messe kostet 600 Euro, das teuerste 371.561 Euro, erklärt Schubert. Das teuerste Schiff ist gleichzeitig auch das größte: 9,31 Meter misst die „Bavaria 93“. Findet sich für ein so teures Modell ein Käufer auf der Messe? „Bisher wurde sie jedes Mal verkauft“, versichert Schubert. Der Mittelstand kaufe Boote, vor allem in der Preisklasse bis 30.000 Euro.

Mit 35.500 Euro etwas über diesem Segment liegt die Haberjacht von Matthias Heim. „Es ist ein ideales Einsteigermodell, denn man kann sie ins Wasser legen und los geht‘s“, sagt der Leipziger. Magdeburg sei ein gutes Einsatzgebiet für seine Boote. Seen und Flüsse sowie das Umland sind geeignet für die Haberyacht, die vor allem ein Schiff für Binnenreviere ist.

Für wen es etwas sportlicher sein soll, gibt es neben dem Outdoorbereich noch den „Tauchsport-, Surf- und Funsportbereich“. „Das passt gut, denn wer gern auf dem Wasser ist, bewegt sich oft auch noch auf andere Weise im Wasser“, sagt Schubert lachend. Wer vor Ort ins kühle Nass tauchen möchte, kann an Unterwassershootings mit einem Unterwasser-Fotografen aus Helmstedt teilnehmen oder einen Schnuppertauchkurs des Tauchcenters Magdeburg besuchen. Kulturell maritim geht es mit dem Auftritt des Shantychors zu.