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Wirtschaftsförderung Erste Hilfe für die Region

Philipp Sievert ist einer der Ersten, die einen Masterabschluss im Fach Wirtschaftsförderung an der Hochschule Harz erhalten haben.

Von Sophie Elstner 31.10.2017, 23:01

Halberstadt/Burg (dpa) l Einen Masterabschluss im Bereich Wirtschaftsförderung – das gab es an der Hochschule Harz in diesem Jahr zum ersten Mal. Und Philipp Sievert ist einer von drei Absolventen, die den neuen Abschluss nun in der Tasche haben. Seit etwa einem Jahr arbeitet Sievert als Kultur- und Tourismusmanager bei der Stadtverwaltung in Burg. Seinen Job sieht der 30-Jährige als Schnittpunkt zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Tourismus – also genau die Stelle, an der die Wirtschaftsförderung einsetzt.

„Gerade in Sachen Marketing, Strategien und Kontaktpflege konnte ich schon viel aus dem Studium mitnehmen“, sagt Sievert. Die Wirtschaftsförderung präsentiere dabei die Stadt auch nach außen. „Ohne Unternehmen und zufriedene Arbeitskräfte funktioniert es heute nicht mehr. Attraktive Arbeitsplätze machen eine Stadt lebenswert.“

Der 30-Jährige aus Burg hatte zunächst Verwaltungsökonomie an der Hochschule Harz in Halberstadt studiert. „Schon damals habe ich die Wirtschaftsförderung in den Fokus gerückt“, erklärt Sievert. „Danach habe ich bei zwei Landesprojekten gearbeitet und durch Zufall gesehen, dass meine alte Hochschule nun einen Masterstudiengang in der Wirtschaftsförderung anbietet.“ Nach einem Schnupperkurs konnte Philipp Sievert dann einsteigen, zwei Jahre später hält er sein Abschlusszeugnis in den Händen.

Die kommunale Wirtschaftsförderung ist schon seit einigen Jahren ein thematischer Schwerpunkt am Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz. „Im Rahmen des Projekts „Offene Hochschule“ ab 2013 ergab sich dann die Möglichkeit, ein Fortbildungskonzept mit einem Master-Abschluss zu realisieren“, sagt Dekan Jürgen Stember. Unternehmen, die in der Wirtschaftsförderung tätig sind, können so ganz gezielt ihre Mitarbeiter ausbilden lassen und Kurse wählen, die zur jeweiligen Beschäftigung passen.

Oder man absolviert das „Gesamtpaket“, so wie es Philipp Sievert getan hat – parallel zum Job. „Ich war unter der Woche 40 Stunden arbeiten. Regelmäßig fanden dann am Wochenende Vorlesungen statt“, erinnert sich der Verwaltungsfachmann. „Es war eine große Mehrbelastung, aber ich würde es immer wieder auf mich nehmen.“ Vor allem der Austausch mit den Dozenten, allesamt Praktiker, gab Sievert einen guten Einblick. Nicht zuletzt wurde auch sein persönliches Interesse für Themen wie Globalisierung, Ressourcen und Umwelt im Studium gebündelt.

Die Hochschule Harz hat nach eigenen Angaben noch genügend Plätze im Bereich Wirtschaftsförderung frei: 20 Studierende sind die Kapazitätsgrenze. „Im nächsten Semester starten acht Teilnehmer in die Hochschulzertifikatskurse, dazu kommen vier Studierende, die sich mit ihrer Masterarbeit auseinandersetzen“, sagt Jürgen Stember. „Aktuell laufen unsere Werbungen für den Studiengang so richtig an.“

Philipp Sievert jedenfalls ist glücklich darüber, das Studium absolviert zu haben, auch wenn die Zeit noch so stressig gewesen sei. Vor allem, als der Abgabetermin der Masterarbeit immer näher rückte. „Da muss man Freunde, Familie und den Partner oder die Partnerin schon darauf einstellen, dass die gemeinsame Zeit jetzt noch viel knapper wird. Aber das ändert sich nach dem Studium ganz schnell wieder.“