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Diebstahl und Betrug Für Drogen in Haus eingestiegen

Einem in Stendal geborenen Niedersachsen wurden mehrere Fälle Diebstahl und ein Betrugsfall vor dem Amtsgericht vorgeworfen.

Von Wolfgang Biermann 24.09.2019, 03:00

Stendal l 14 Monate Gefängnis ohne Bewährung für den Diebstahl einer Geldbörse mit Bargeld und Papieren aus einem Haus, Unterschlagung eines angeblich gefundenen Fahrrades und einer angeblich ebenfalls gefundenen Geldbörse – und für Computerbetrug. So lautet das Urteil des Amtsgerichts Stendal für einen gerichtsbekannten 25-jährigen gebürtigen Stendaler.

Gestanden hatte der Angeklagte nur den Diebstahl der Geldbörse am 1. November vorigen Jahres vom Küchentisch in einem Haus in der Michaelstraße in Stendal. Und das auch nur, weil die Polizei einen Fingerabdruck im Haus sichern konnte und diesen im Datenabgleich dem 25-Jährigen zuordnen konnte.

Angeblich hätte eine Tür offen gestanden, durch die er ins Haus eindringen konnte. Die in der Geldbörse befindlichen Papiere – Personalausweis, Krankenkassenkarte, Rentenausweis – hätte er entsorgt und nur etwa 150 Euro Bargeld eingesteckt, gestand er ein.

Weitere Wohnungseinstiege konnten ihm nicht nachgewiesen werden. So musste das Gericht dem Angeklagten wohl oder übel abnehmen, dass er ein Damenfahrrad, das sich in einer verschlossenen Umfriedung in der Stendaler Fichtestraße befand, gefunden und nicht selbst geklaut hat.

Und auch den Diebstahl einer Geldbörse aus einer nicht näher bezeichneten Wohnung am 2. November konnte ihm nicht nachgewiesen werden. Er will die Geldbörse in der Nähe des Tangermünder Tores gefunden haben. Darin eine EC-Karte.

Mittels der in der Hülle steckenden PIN hob der Angeklagte Geld ab – zunächst 180 Euro in der Filiale der Deutschen Bank. Und als das so gut geklappt hatte, weitere 600 Euro in der Commerzbank-Filiale.

Sinn mache das nicht, merkte Richter Thomas Schulz an. Vorausgesetzt es würde stimmen, dass der Angeklagte die Geldbörse am Tangermünder Tor gefunden hätte, um erst in die Breite Straße zur Deutschen Bank und Minuten später in die eigentlich näher gelegene Commerzbank an der Sperlingsida zu gehen.

Das Geld abgehoben zu haben, was laut Gesetz Computerbetrug ist, leugnete er nicht, dafür waren die Bilder der Überwachungskameras auch zu gut. Die so erlangten 780 Euro will er in Drogen umgesetzt haben. Er sei abhängig und konsumiere täglich Cannabis und Amphetamine, gab er an.

In Niedersachsen, wo er nach der Geburt in Stendal aufgewachsen ist, warten nach Auskunft von Richter Schulz weitere 31 Straftaten darauf, sanktioniert zu werden. Dabei sei es immer um Geldbeschaffung für Drogenkäufe gegangen, sagte die Verteidigerin. Derzeit sitzt der 25-Jährige eine andere Haftstrafe in Niedersachsen ab.

Die in Stendal erbeuteten insgesamt 930 Euro unterliegen dem sogenannten Werteverfall, heißt, er muss sie ersetzen.