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Schutz vor Schadsoftware Basis-Tipps zum sicheren Surfen im Netz

Cyberattacken, Erpressungstrojaner und Identitätsklau: Das Netz ist nicht nur voll von nützlichen Informationen, sondern wird auch von Betrügern missbraucht. Dabei ist es gar nicht so schwer, sich wirksam vor Schadsoftware und Co. zu schützen.

Von Julia Ruhnau, dpa 01.11.2018, 13:47

Berlin (dpa/tmn) – Würmer, Trojaner, WannaCry und Man-in-the-Middle-Attacke: Was wie Vokabular aus einem Kriegsfilm klingt, sind handfeste Gefahren, die jeden Tag bei der Arbeit am PC oder beim Surfen mit dem Smartphone lauern. Wer im Netz unterwegs ist, sollte ein paar Sicherheitstipps beherzigen.

Firewall und Virenschutz

"Eine Firewall ist wie ein Türsteher", sagt Michael Littger, Geschäftsführer beim Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN). Sie achte darauf, dass keine unerwünschten Gäste ins System kommen. Ist doch einmal Schadsoftware durchgeschlüpft, hilft ein Virenscanner beim Aufspüren. Beim Betriebssystem Windows ist seit Windows Vista eine Firewall eingebaut. Ansonsten kann man sich eine geeignete Software herunterladen – am besten auch für das Smartphone. Denn die mobilen Geräte werden immer häufiger Ziele von Angriffen, vor allem, wenn sie mit Android laufen. Man sollte Firewall- und Virenscanner-Apps aber nur aus den offiziellen App-Stores herunterladen.

Betrugsversuche erkennen

"Es ist immer noch so, dass die meisten Schadsoftwareinfektionen über Mails passieren", sagt Matthias Gärtner, Pressesprecher beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Sie sind versteckt im Anhang oder werden beim Klicken auf einen Link geladen. Außerdem versuchen Kriminelle, über Links auf gefälschte Seiten und Fake-Shops Passwörter oder Kreditkartendaten abzugreifen. Beim Phishing lesen sie bei der Passwort-Eingabe mit und haben Zugriff auf das Bank- oder Shopkonto. Littger rät, die Mail-Adresse genau zu überprüfen und im Zweifel keinesfalls auf Links zu klicken oder Anhänge zu öffnen.

Daten mit Vorsicht behandeln

Vorsicht beim Surfen über öffentliches WLAN im Café oder bei der Bahn: Mit frei zugänglicher Spionage-Software können sich hier andere Nutzer in die Verbindung einwählen und Daten mitlesen. Im öffentlichen WLAN sollte man daher möglichst keine sensiblen Daten wie Kontoinformationen übertragen oder eine VPN-Software benutzen, die das Surfen durch einen sicheren Tunnel ermöglicht.

Updates machen

Angreifer benötigen Schwachstellen im System, um Schadsoftware einzuschleusen. Der wirksamste Schutz sind regelmäßige Updates des Betriebssystems auf PC und Smartphone sowie der Apps und Programme, am besten automatisch. Denn teilweise ist sogar auf offiziellen Nachrichtenseiten oder Online-Shops Schadsoftware versteckt. Sind alle Anwendungen auf dem aktuellsten Stand, verringert das das Risiko, sich beim Surfen etwas einzufangen.

Backups und Datensicherung

Wer sich dennoch etwas eingefangen hat, muss nicht verzweifeln – vorausgesetzt, man hat Dokumente, Bilder und Kontakte regelmäßig gesichert. Sowohl für PC als auch Smartphone gibt es dafür Software, man kann die Daten aber auch auf eine externe Festplatte oder ein anderes Speichermedium kopieren. "Aus praktischen Gründen macht es für viele Sinn, beim Smartphone die Daten in der Cloud zu speichern", sagt Kathrin Körber von der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Bei Android geschieht das über das Google-Konto. Wer ein iPhone hat, kann die iCloud oder iTunes nutzen.

Michael Littger ist Geschäftsführer des Vereins Deutschland sicher im Netz (DsiN). Foto: Thomas Rafalzyk/DsiN
Michael Littger ist Geschäftsführer des Vereins Deutschland sicher im Netz (DsiN). Foto: Thomas Rafalzyk/DsiN
DsiN
Dass das Smartphone mit Schadsoftware befallen ist, kann man leider nicht so deutlich sehen. Um so wichtiger, dass man Apps nur aus den offiziellen App-Stores herunterlädt und alle Zugriffsrechte, welche die Apps einfordern, sorgfältig kontrolliert. Foto: Robert Günther
Dass das Smartphone mit Schadsoftware befallen ist, kann man leider nicht so deutlich sehen. Um so wichtiger, dass man Apps nur aus den offiziellen App-Stores herunterlädt und alle Zugriffsrechte, welche die Apps einfordern, sorgfältig kontrolliert. Foto: Robert Günther
dpa-tmn