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Dürre Trotz Trockenheit keine Wassernot

Die Hitze bleibt, Trockenheit greift in der Natur um sich - doch die Wasserpegel in den Harzer Talsperren sind stabil im grünen Bereich.

Von Burkhard Falkner 22.07.2018, 08:00

Oberharzstadt/Blankenburg l Die Besucherströme an den Talsperren zwischen Königshütte und Hasselfelde reißen nicht ab. Besonders die Seen der Wendefurther und der Rappbode-Talsperre werden von den Feriengästen viel bestaunt.

Dabei fallen vielen neben der Schönheit der Landschaft auch die sichtbar niedrigen Wasserstände auf, befürchtet mancher angesichts der anhaltenden Trockenheit sogar eine Wassernot. Aber unbegründet.

„Im Rappbode-stausee haben wir 80 Prozent unseres normalen Sommerfüllstandes, und im Stausee der Zillierbachtalsperre liegen wir bei 81 Prozent - das sind stabile gute Werte“, sagt Joachim Schimrosczyk, Geschäftsbereichsleiter für Bau, Betrieb und Überwachung beim Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt mit Sitz in Blankenburg. Damit seien derzeit rund 85 Millionen Kubikmeter Wasser in der Rappbodesperre und 1,8 Millionen Kubikmeter in der Zillierbachtalsperre bei Wernigerode vorrätig. Die Wasserversorgung sei langfristig gesichert.

Allerdings habe der Talsperrenbetrieb angesichts der grassierenden Trockenheit im Land seine Wasserlieferungen für die Trinkwasserversorgung erhöhen müssen. Wurden im vergangenen Jahr im Durchschnitt täglich 120.000 Kubikmeter Rohwasser für die Wasserversorgung bereitgestellt, so seien es seit einigen Wochen mehr. „Am 5. Juli erreichten wir eine Spitze und lieferten allein an diesem Tag 164.000 Kubikmeter Wasser“, berichtet Schimrosczyk. Auch das sei keine dramatische Entwicklung, wenngleich die Zuläufe aus den Harzer Flüssen überall zurückgingen. Ganz trocken gefallen sei aber noch kein Bach oder Fluss. Die bisherige Mindestmarke für den Zulauf in der Königshütter Talsperre (Trogfurter Brücke) liege bei 500 Liter Zulauf pro Sekunde und werde derzeit tatsächlich unterschritten, sie liege bei 400 Litern je Sekunde. Selbst wenn die Trockenheit noch länger anhalte, was die Wetterexperten ja voraussagen, so Schimrosczyk, könne das Talsperrensystem seine Funktion als Wassersammelbecken weiter erfüllen.

„Es gab schon öfter längere Trockenzeiten“, informiert der Geschäftsbereichsleiter und nennt die Jahre 1936, 1959, auch 2016. Lediglich die Erzeugung von Energie aus Wasserkraft wurde beim Talsperrenbetrieb wegen Niedrigwassers in einigen Bereichen eingestellt. Die Trinkwasserversorgung gehe vor.