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In Schleswig-Holstein Förderanträge für E-Sport kurz vor der Genehmigung

Elektronischer Sport zieht in Deutschland schon Millionen Spieler in den Bann. Schleswig-Holstein unterstützt das Ganze. Es gibt aber auch einen Wermutstropfen.

22.08.2019, 15:37

Kiel (dpa) - Für E-Sport-Projekte sind im schleswig-holsteinischen Innenministerium bisher rund ein Dutzend Anträge eingegangen. Sie beziehen sich durchweg auf die elektronische Sportartensimulation, wie das Ressort der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte.

Die Anträge befassen sich demnach vor allem mit dem Umbau und der Einrichtung von E-Sport-Räumen in Sportvereinen, der Anschaffung von Hardware und der Ausbildung von Trainern. Die Genehmigung stehe kurz bevor.

Es können noch weitere Anträge gestellt werden. Zu den Kernzielen der Förderung gehören die Vermittlung von Medienkompetenz und die Suchtprävention. E-Sport steht für elektronischen Sport, also für Wettkampf zwischen Menschen mit Hilfe von Computer- und Videospielen. Für die Förderung sind im Landeshaushalt für dieses Jahr 500.000 Euro veranschlagt. Dazu kommen 150.000 Euro für die Digitalisierung aus dem Investitionsprogramm "Impuls". Für nächstes Jahr sieht der Haushaltsentwurf der Landesregierung bisher keine Mittel vor, heißt es aus dem Innenministerium unter Hinweis auf die Haushaltslage.

Kiel soll das bundesweit erste öffentlich geförderte Landeszentrum für E-Sport und Digitalisierung bekommen. Das Innenministerium erwartet die Eröffnung noch in diesem Jahr. Stadt und Land haben dafür Fördermittel in Höhe einer Viertelmillion Euro bereitgestellt. Geplant war die Eröffnung zunächst zur Digitalen Woche in Kiel (7. bis 14. September), doch das verzögert sich. "Die Planungen bezüglich der Finanzierung und der baulichen Umsetzung sind komplex und benötigen - aufgrund der Protoypensituation - mehr zeitlichen Vorlauf als ursprünglich geplant", heißt es in einer Stellungnahme der Stadt Kiel. Ein neuer Starttermin ist noch nicht bekannt. "Wir sind zuversichtlich, zeitnah einen aktualisierten Terminplan kommunizieren zu können", hieß es vom E-Sport-Veband.

Die Landesregierung sieht in dem Landeszentrum ein bundesweites Vorbildprojekt für Digitalisierungskompetenz und E-Sport. Dieser wird nach Angaben des eSport-Bundes (ESBD) in Deutschland von etwa vier Millionen Menschen aktiv betrieben. Insgesamt 34 Millionen nutzen demnach Videospiele. Das Landeszentrum soll ein Kader- und Scoutingsystem aufbauen, um erfolgversprechende Talente zu finden, auszubilden und ihre sportliche wie auch persönliche Entwicklung zu fördern. Zum Landeszentrum sollen mit PCs und Konsolen ausgestattete Trainingsräume gehören, zwei bis drei Studios für Live-Übertragungen von E-Sport per Streaming und ein Raum für Ausgleichssport.

"E-Sport erlebt nicht nur in Deutschland, sondern weltweit enorme Zuwächse", sagt Innenstaatssekretärin Kristina Herbst (CDU). Die elektronische Sportartensimulation und ein auf Regeln gestütztes wettkampfmäßiges Videospielen seien die entscheidenden Teilbereiche, nicht die ganze Bandbreite des eGaming. "Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche in dieser Form der Jugendkultur aktiv zu begleiten", erläuterte Herbst. "Das geht am besten, wenn sie in Vereinen von Trainern betreut werden, die ihnen neben der Technik und den geltenden Regeln auch Medienkompetenz vermitteln und nicht zuletzt auf Suchtprävention achten."

Das Innenministerium hatte im April die deutschlandweit erste Förderrichtlinie für E-Sport herausgegeben. Danach sollen vorrangig die elektronische Sportartensimulation und E-Sport als Jugendkultur unterstützt werden.