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Ehrenamt Würdigung mit Berlin-Fahrt

Der Ortsverband der Saale-Wipper-Linken würdigt engagierte Einwohner.

Von Falk Rockmann 11.01.2017, 00:01

Amesdorf l Helmut Knöfler und Gunther von Kalnassy aus Amesdorf, Ernst-Joachim Ihlo aus Güsten, Christel Güldenpfennig und Sylvia Wojtaszek aus Alsleben dankte der Ortsverband in diesem Jahr, weil sie Menschen sind, „die unentgeldlich und ehrenamtlich für andere da sind“. Ortsverbands-Vorsitzender Tobias Pochanke und Jörg Lemmert in Vertretung des Bundestagsabgeordneten Jan Korte, konnten beim Neujahrsempfang der Genossen am Sonnabend in Amesdorf nur die beiden Einheimischen persönlich begrüßen. Aus dienstlichen und persönlichen Gründen ließen sich die anderen entschuldigen. Auch sonstige Besucher blieben im Vergleich zu den Vorjahren recht rar, möglicherweise auch, weil für den Abend Glatteis angesagt worden war.

Pochanke begründete die Auszeichnung der Ehrenamtlichen, mit der Einladungen Jan Kortes zu einem zweitägigen Berlin-Besuch mit Partnern verbunden sind. Demnach kümmert sich Christel Güldenpfennig sehr tatkräftig für die Volkssolidarität in Alsleben, manchmal sogar „bis spät in die Nacht“.

Helmut Knöfler habe den Dorfgemeinschaftsverein Amesdorf-Warmsdorf zusammengehalten, als dieser auseinanderzubrechen drohte. Hierzu legte der Vereinsvorsitzende am Rande der Veranstaltung Wert auf die Ergänzung, dass er das nicht allein geschafft habe.

Ernst-Joachim Ihle würdigte der Ortsverbands-Chef, weil der Güstener ehrenamtlich den Grabstein von Walter Munke neu bemalt habe. „Dieser antifaschistische Widerstandskämpfer sollte uns doch mindestens genauso wichtig sein, wie alle anderen Opfer“, ergänzte er.

Sylvia Wojtaszek sei ausgewählt worden, weil sie als Vorsitzende eines Kleingartenvereins und auch in der Volkssolidarität ihres Ortes aktiv sei.

Und Gunther von Kalnassy leitet mit dem Warmsdorfer SV einen Verein, der „sich seit einigen Jahren ,mit Feuerwerk‘ aktiv mit 70 Nachwuchskickern beschäftigt. Und das bei dem demografischen Wandel“, hob Tobias Pochanke hervor.

Zuvor hatte er noch das zurückliegende Jahr zwischen Österreich- und Saale-Wipper-Verbandsgemeinde-Bürgermeister-Wahlen Revue passieren lassen, bevor der Vorsitzende für 2017 allen Gesundheit, Glück und Frieden wünschte. Bei seinem Ausblick auf das neue Jahr ging Pochanke auf anstehende Jubiläen ein wie 500 Jahre Reformation – wobei er dazu „eine gespaltene Meinung“ wegen des von Luther verbreiteten Juden-Hasses habe – an 100 Jahre Oktoberrevolution, die ja nun kläglich gescheitert sei. Und er vergaß die 10 Jahre bestehende Linke nicht. Schließlich nutzte noch der Kreisvorsitzende der Linken Lothar Boese die Gelegenheit des Neujahrsempfangs, um auf die große Politik einzugehen. In der „sogenannten Flüchtlingskrise“ seien die Zahlen drastisch zurückgegangen. Aber: „5000 Menschen sind im Mittelmeer ertrunken oder werden vermisst. Wie lange soll es noch dauern, dass die Probleme dieser Menschen unsere eigenen werden?“

Trump sei nach Meinung von Boese eine große Unsicherheit. „Wir wissen nicht, was er will und was er tun wird.“ Der Kreis-Chef sieht zudem, dass die Ungerechtigkeit größer werde. Auch habe „der Rüstungswettlauf wieder an Fahrt aufgenommen. Können wir schon wieder von einem Kalten Krieg sprechen?“ Für Boese führe „Unsicherheit zu Sehnsucht nach Radikalem“. Auch die Landtagswahl 2016 sei nach Meinung Boeses ein Ergebnis daraus. Er resümierte, dass die Linken auch bei Wahlen in anderen Bundesländern Stimmen und Sitze verloren hätten. Aber die Wahl in Berlin sei eine Trendwende. „Das sollte uns Mut machen“, so Lothar Boese, „Linke haben sich immer durch historischen Optimismus ausgezeichnet.“

Die Spendensammlung, die traditionsgemäß der Aktion „Milch für Kinder in Kuba“ zu gute kommt und die unter anderem vom reichhaltigen warm-kalten Buffet profitierte, brachte eine Summe von 70 Euro zusammen.