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Eishockey Ehrhoff-Rücktritt: Weitere Nationalspieler beruhigen Sturm

Den ganz großen Umbruch im Eishockey-Nationalteam wird es nach dem Rücktritt von Abwehr-Star Ehrhoff wohl doch nicht geben. Am Mittwoch erklärten namhafte Nationalspieler, die WM in jedem Fall spielen zu wollen. Unklar ist jedoch die Zukunft von Kapitän Goc.

28.03.2018, 15:10

Mannheim (dpa) - Nach dem überraschenden Karriereende von Christian Ehrhoff und der WM-Absage von Felix Schütz haben weitere Olympia-Silbermedaillengewinner Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm zunächst beruhigt.

"Wenn ich körperlich fit bin, werde ich da auch auflaufen. Ich sehe keinen Grund, bei der WM nicht dabei zu sein", sagte Abwehrspieler Yannic Seidenberg vom Meister EHC Red Bull München der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Der 34-Jährige galt nach dem sensationellen Olympia-Erfolg als möglicher weiterer Rücktritts-Kandidat. Den Routinier lockt aber die Aussicht auf eine weitere Weltmeisterschaft im Mai an der Seite seines Bruder Dennis Seidenberg (36) von den New York Islanders. "Ja klar. Wer weiß, wie lange er noch spielt", sagte Yannic Seidenberg. "Vielleicht spiele ich ja mit ihm in der Abwehr zusammen als Pärchen." Dennis Seidenberg, der im vergangenen Jahr zum besten Abwehrspieler der WM in Deutschland und Frankreich gewählt worden war, kann mit den Islanders nicht mehr in die NHL-Playoffs einziehen und wäre daher für die WM vom 4. bis 20. Mai in Dänemark verfügbar.

Auch Stürmer Frank Mauer (29) und Keeper Dennis Endras (32) erklärten, trotz langer Saison oder persönlicher Enttäuschungen die WM spielen zu wollen. "Wenn ich nominiert werde, komme ich in der Regel immer, wenn ich fit bin", sagte Münchens Mauer. Mannheims Torhüter Endras, in Südkorea überraschend ohne Einsatz, erklärte: "Ich würde ohne Zweifel zur WM fahren."

Der frühere NHL-Star-Verteidiger Ehrhoff (35) hatte nach dem Playoff-Aus der Kölner Haie seine Karriere beendet. Verbandschef Franz Reindl befürchtet daher weitere Rücktritte. Ehrhoffs bisheriger Kölner Teamkollege Schütz hatte aus mentalen und privaten Gründen seinen WM-Verzicht erklärt. Unklar ist noch, ob DEB-Kapitän Marcel Goc (34) aus Mannheim weitermacht. Der Ex-NHL-Stürmer äußert sich über das Thema seit Tagen vage. "Ich konzentriere mich jetzt erstmal auf Donnerstag, Samstag, Montag und Mittwoch", sagte Goc am Mittwoch der dpa angesichts der Halbfinal-Spieltage in der DEL.

Seidenberg und Mauer erklärten, von Ehrhoffs Entscheidung ebenfalls überrascht zu sein. "Bei Olympia haben wir noch im Spaß gesagt: In vier Jahren laufen wir wieder auf. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er komplett mit Eishockey aufhören wollte", sagte Seidenberg. Sein Teamkollege Mauer meinte: "Bei Olympia ist er noch rumgerannt wie ein 20-Jähriger. Da dachte ich: Das Karriereende ist noch in weiter Ferne. Er kann stolz sein auf sich und seine Karriere."

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