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DEL Meister Mannheim, Vizemeister München - und wer sonst?

Seit 2015 hieß der deutsche Eishockey-Meister immer Mannheim oder München. Einige Konkurrenten rechnen damit, dass sich die Dominanz der beiden Topteams über Jahre fortsetzen wird. Müssen Mannschaften wie Berlin und Köln noch lange auf die nächste Meistersause warten?

Von Kristina Puck, dpa 11.09.2019, 12:59

Mannheim (dpa) - Spannend wird es vermutlich nur zwischen Mannheim und München. Wenn am Freitag die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beginnt, scheint das Finale für die Playoffs im kommenden Frühjahr schon festzustehen.

Seit fünf Jahren heißt der deutsche Meister immer Adler Mannheim oder EHC Red Bull München - und wenn sich die Prognosen etlicher Konkurrenten bewahrheiten, werden die beiden Topclubs den Titel noch lange unter sich ausmachen.

Droht der DEL über Jahre ein einseitiger Titelkampf? "Ich finde die Entwicklung noch nicht so krass", beschwichtigte Nürnbergs routinierter Stürmer Patrick Reimer. "Ich finde nicht, dass es schon so weit ist wie im Fußball, dass Bayern, Dortmund und vielleicht ein anderer vorneweg marschieren." Die Hälfte der Konkurrenten von München und Mannheim sieht das aber ganz anders.

"Nur Glück" könne verhindern, dass sich die Dominanz der beiden Topteams manifestiere, antwortete Düsseldorfs Trainer Harold Kreis in einer dpa-Umfrage. Der 60-Jährige steht mit seiner klaren Meinung bei weitem nicht alleine da. Und hat so manche Fakten auf seiner Seite.

2014 jubelte Außenseiter Ingolstadt noch überraschend mit dem Silberpokal. Dann wurde Mannheim Meister, ehe die Ära der Münchner ihren Lauf nahm und nun Ende April wieder Mannheim die Münchner entthronte. Mit reichlich Sponsorengeldern ausgestattet planen die Macher ihre Titeljagd. Nach Schätzungen der "Eishockey News" beträgt der Etat der Adler 16,0 Millionen Euro und das Budget der Münchner 15,5 Millionen Euro - es sind die höchsten der Liga.

"Ich glaube, dass auf Dauer kein Club Mannheim und München Paroli bieten kann. Es wird wohl niemand etwas dagegen tun können, dass sich deren Dominanz manifestieren wird", sagte Ingolstadts Sportdirektor Larry Mitchell. Ähnlich wie Kreis und Mitchell äußerten sich auch Vertreter von Nürnberg, Straubing, Schwenningen und Bremerhaven. Wolfsburgs Sportdirektor Karl-Heinz Fliegauf meinte dagegen: "Ich glaube, dass dieses Jahr sehr, sehr ausgeglichen wird, wieder mal, vielleicht sogar mehr als in der Vergangenheit."

Mannheims Manager Jan-Axel Alavaara und Münchens Sportchef Christian Winkler wiegeln ohnehin ab und rechnen in der anstehenden Saison nicht nur mit einem Zweikampf um den Titel. Die Kölner Haie etwa seien stark. Die Nummer drei im Etat-Ranking (geschätzte 12,5 Millionen Euro) hat nun Mike Stewart als Trainer an der Bande, der Außenseiter Augsburg zuletzt beinahe zum Halbfinal-Coup über München geführt hätte. Auch die DEG nannte der Schwede als Mitfavoriten.

Die Aussage der meisten anderen Clubs, dass in der Meisterfrage nichts an Mannheim und München vorbei führe, "sei ein Stück weit auch eine Ausrede", meinte Münchens Manager Christian Winkler. Auch Berlin und Augsburg könnten in den Titelkampf eingreifen.

Die Qualität der Münchner von Don Jackson, dem erfolgreichsten Trainer der DEL, und der Mannheimer von Coach Pavel Gross ist allerdings enorm. Allein aus den beiden Kadern lässt sich beinahe ein ganzes deutsches Nationalteam zusammenstellen. Die Adler leisteten es sich sogar, Olympia-Silbergewinner Marcus Kink auszusortieren.

Starke Mannheimer und Münchner können der Liga auch Vorteile bescheren, wenn sie mit erfolgreichen Champions-League-Auftritten Aufmerksamkeit auf die Liga ziehen. Nach vier Spieltagen ist der deutsche Meister das punktbeste Team der 32 Teilnehmer und hat das Achtelfinale sicher. Mit München, in der Vorsaison erst im Champions-League-Endspiel gestoppt, und Augsburg könnten erstmals drei deutsche Teams im Achtelfinale stehen.

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