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Vitaminbomben So gesund sind Beeren

Beeren aus saisonalem und regionalem Anbau schmecken immer. Ganz egal ob frisch im Frühjahr oder aufgetaut im Herbst. Zudem enthalten sie reichlich Vitamine und andere Gesundmacher - und müssen sich damit auch nicht vor exotischen Super-Beeren verstecken.

Von Sabine Meuter, dpa 20.02.2019, 10:33

München (dpa/tmn) - Eine Portion Beeren ist mehr als ein Snack für zwischendurch oder ein farbenfroher Dessert-Bestandteil. Ob Himbeeren, schwarze Johannisbeeren oder Stachelbeeren - die kugelrunden Früchtchen haben viele positive Eigenschaften.
"Beeren enthalten je nach Sorte in unterschiedlichen Mengen Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Spurenelemente", sagt Prof. Johannes Georg Wechsler. Der Münchner Facharzt für Innere Medizin ist Präsident des Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM).
Schnelle Sattmacher
Zudem sind Beeren reich an Ballaststoffen. Sie machen also schnell und anhaltend satt. Echte Vitaminbomben sind etwa Johannisbeeren, vor allem die schwarzen. "Vitamin C ist in ihnen reichlich enthalten", erklärt Wechsler. Aber auch in der roten Variante punkten Johannisbeeren mit Vitamin C und E sowie mit Magnesium, Kalzium und Kalium. Himbeeren enthalten ebenfalls reichlich Mineralstoffe - "und außerdem unter anderem B-Vitamine und Vitamin C", sagt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik (VFED). In Brombeeren steckt unter anderem viel Vitamin A - gut für die Augen und die Haut.
Heidelbeeren, Sanddorn und Holunder, solche Beeren kennt noch jeder. Aber es gibt viel mehr Sorten - und: "Es kommen permanent neue hinzu", so Morlo. Als Beispiel nennt sie die Jostabeeren. Das ist eine Kreuzung von schwarzen Johannisbeeren und Stachelbeeren, reich an Mineralstoffen und Vitamin C, wenn auch nicht ganz so viel wie in schwarzen Johannisbeeren.
Goji- und Acai-Beeren
Eine exotische Variante sind die Goji-Beeren. Dabei handelt es sich um kleine rote Früchtchen, die in China und der Mongolei beheimatet sind. In Goji-Beeren stecken die Vitamine A, B, C und E, dazu viel Magnesium, Kupfer und Eisen. Ebenfalls bekannt sind die Acai-Beeren. Das sind Früchte von Palmen, die in Brasilien wachsen. Sie enthalten Vitamine, Mineralstoffe und essenzielle Fettsäuren.
Beide Exoten-Beeren sind sogenannte Superfoods, denen zahlreiche positive Eigenschaften nachgesagt werden. Bei Acai-Beeren heißt es etwa, dass sie aufgrund ihres hohen Gehalts an Antioxidantien auch Schlankmacher seien und sogar den Alterungsprozess aufhalten können. "Hierfür gibt es allerdings keine fundierten wissenschaftlichen Belege", sagt Wechsler. Er rät, frische Beeren vorwiegend nicht aus fernen Ländern, sondern aus dem heimischen regionalen Anbau zu essen - und dann so abwechslungsreich wie möglich.
Saisonal oder tiefgekühlt
Beeren sollten dann auf dem Esstisch stehen, wenn sie Saison haben, sagt auch Morlo. Also Erdbeeren ab etwa Mai bis in den Sommer hinein, Johannisbeeren und Brombeeren dann etwa ab Juni. Im Winter ist die Vitamin-Ausbeute eher mager, wenn die Himbeeren oder Heidelbeeren im Supermarkt zum Beispiel aus Peru stammen. "Der Vitamingehalt ist aufgrund der langen Transportwege bei einer bestimmten Temperatur und Luftfeuchtigkeit oft verringert", so Morlo. Hinzu kommt, dass die Früchte für ein makelloses Aussehen nicht selten mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden und davon noch Rückstände aufweisen können.
Dennoch muss niemand in der kalten Jahreszeit auf Beeren verzichten - es gibt ja tiefgekühlte Früchte. "Idealerweise haben Verbraucher in der jeweiligen Saison die frischen Beeren gewaschen und eingefroren", erklärt Wechsler. Die Früchte sind nach dem Auftauen ebenso gesund wie Frischware. "Auch getrocknete Beeren können ein vitaminreicher Snack für zwischendurch sein", betont Morlo. Trockenbeeren wie Maulbeeren, Datteln oder Feigen eignen sich etwa auch als gesunde Beigabe zu einem Müsli.
Kombiniert mit Herzhaftem
Beeren-Klassiker wie Him- und Brombeeren sind derweil idealer Kuchenbelag oder leckerer Dessert-Bestandteil, zu Eis und Quark etwa. Kreative Köche können die kleinen Vitaminbomben aber auch noch ganz anders einsetzen, sagt Küchenmeister Siegfried Wintgen aus Österreich. "Erdbeeren etwa harmonieren auch perfekt mit Spargel, Rhabarber, grünem Pfeffer, Waldmeister und Ingwer."
Rezept für Avocadosalat mit Erdbeeren
Erdbeeren schmecken nicht nur zum Dessert, sondern auch mit Gemüse. Dieses Rezept für Avocadosalat mit Erdbeeren, Melissenmousse und Ingwer stammt von Siegfried Wintgen, Koch in Österreich und Mitglied im Verband der Köche Deutschlands (VKD).
Zutaten für vier Personen:
Für den Salat:
280 Gramm Avocado,
200 Gram Erdbeeren,
30 Milliliter Macadamiaöl,
1 Limette,
Akazienhonig,
Meersalz,
gemahlener Koriander,
Puderzucker,
grüner Pfeffer,
Zitronenverbene und Zitronenmyrte
Für das Melissenmousse:
80 Gramm Quark,
5 Gramm gehackte Melisse,
1 halbes Blatt Gelatine,
30 Milliliter Sahne,
etwas Schwarzkümmel
Zubereitung:
1. Die Avocado schälen und in Scheiben schneiden, die Erdbeeren waschen und fein würfeln.
2. Das Macadamiaöl und 10 Milliliter Limettensaft zu einer Marinade für die Avocado verrühren, mit etwas Limettenabrieb und Koriander mischen und alles mit Meersalz und Akazienhonig abschmecken.
3. Dann weitere 10 Milliliter Limettensaft mit je fünf Gramm Puderzucker, gehacktem grünem Pfeffer und gehackter Zitronenverbene und 3 Gramm Zitronenmyrte zu einer Marinade für die Erdbeeren verrühren.
4. Den Quark mit der gehackten Melisse, etwas Meersalz und Limettenabrieb verrühren. Ein halbes Blatt Gelatine einweichen und auflösen, dann nach und nach mit der Quarkmasse verrühren. Sahne steifschlagen und unterheben, das fertige Mousse kühlstellen.
5. Die Erdbeeren vorsichtig unter ihre Marinade heben. Dann die Avocado-Spalten anrichten, mit den marinierten Erdbeeren garnieren und alles mit der Avocado-Marinade anrichten. Dazu eine Nocke Mousse, garniert mit etwas Schwarzkümmel.

Die nicht ganz so gesunde Beere: Schwarzer Holunder muss vor dem Verzehr erst verarbeitet werden - in rohem Zustand ist er giftig. Foto: Mascha Brichta
Die nicht ganz so gesunde Beere: Schwarzer Holunder muss vor dem Verzehr erst verarbeitet werden - in rohem Zustand ist er giftig. Foto: Mascha Brichta
dpa-tmn
Etwas überschätzt: Exoten wie die Goji-Beere sind zwar gesund - für viele Werbeversprechen rund um die sogenannten Superfrüchte gibt es aber keinen wissenschaftlichen Beweis. Foto: Franziska Gabbert
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dpa-tmn
Goji, Aronia, Blaubeere und mehr: In Kombination mit Nüssen und Samen sind Beeren ein ideales Frühstück. Foto: Christin Klose
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dpa-tmn
Nordische Beeren-Spezialität: Sanddorn-Früchte - und alles, was daraus gemacht wird - enthalten besonders viel Vitamin C. Foto: Andrea Warnecke
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dpa-tmn
Rot-grüne Koalition: Dass Beeren auch in Kombination mit Gemüse schmecken, beweist dieser Avocado-Erdbeer-Salat. Foto: Franziska Gabbert
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Klein und sehr gesund: Rote Johannisbeeren enthalten unter anderem Vitamin C und E, Magnesium und Kalzium. Foto: Andrea Warnecke
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dpa-tmn