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Knallige Farbe, feines Aroma Süße Knolle in Orange: Kochen mit Süßkartoffeln

Pürees und Pommes aus Süßkartoffeln sind aus vielen Burgerläden und Restaurants nicht mehr wegzudenken. Aber nicht nur die knallige Farbe macht die Süßkartoffel zu einer Alternative. Mit ihrem feinen Geschmack lassen sich viele Gerichte veredeln.

Von Benedikt Frank, dpa 11.04.2017, 10:56

München (dpa/tmn) - Des Deutschen liebste Knolle, die Kartoffel, hat in den vergangenen Jahren Konkurrenz bekommen. Die Süßkartoffel wird immer beliebter. Momentan ist diese in kaum einem hippen Burgerladen oder exquisiten Restaurant wegzudenken.

"Mit der bei uns bekannten Kartoffel ist die Süßkartoffel trotz ihres Namens und des ähnlichen Aussehens nicht verwandt", erklärt Sabine Schuster-Woldan, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern. Die Süßkartoffel zählt zu den Windengewächsen, während die normale Kartoffel ein Nachtschattengewächs ist. Neben dem leicht süß-nussigen Geschmack unterscheidet sich die Süßkartoffel auch durch ihre orange Farbe.

Wer mit Süßkartoffeln kochen möchte, sollte beim Kauf immer auf frische Knollen zurückgreifen, sagt Schuster-Woldan. "Diese sind fest und nicht schrumpelig. Wenn man sie erstmal einlagern möchte, macht man das am besten kühl, trocken und dunkel, etwa im Keller."

Doch warum taucht die Süßkartoffel auf so vielen Speisekarten auf? "Das ist einerseits die Neugier, etwas Neues auszuprobieren, und die Freude am Exotischen", sagt Uta Korzeniewski von der Verlagsgruppe Patmos, die ein Kochbuch zur Süßkartoffel herausgegeben haben. Andererseits werde die Geschmackskombination süß-herzhaft immer beliebter. Süßkartoffeln lassen sich mit deftigen Gerichten kombinieren, etwa als Stampf mit Chorizo und Zwiebeln oder in einer Tarte mit Ziegenkäse.

Auch die Gastronomie greift gerne auf Süßkartoffeln zurück. "Ich empfehle die Süßkartoffel zu Schmor- und Fleischgerichten oder in der scharfen asiatischen Küche als süßes Gegengewicht", sagt Andreas Hillejan von den Jeunes Restaurateurs, einer Vereinigung junger Spitzenköche.

Wer zu Hause selbst Süßkartoffeln ausprobieren möchte, kann das zum Beispiel mit diesem Pommes-Rezept: Um die Knolle zu besonders leckeren Pommes zu verarbeiten, rät Hillejan die geschnittenen Kartoffelstifte zweimal zu garen. Im ersten Schritt werden sie bei 120 Grad Celsius kurz vorblanchiert, um anschließend bei 180 Grad Celsius im Ofen außen schön kross zu werden. Zum Schluss kann man sie mit grobem Meersalz und Paprikapulver bestreuen.

Auch Backkartoffeln auf japanische Art sind schmackhaft und schnell gemacht. Hier werden laut Korzeniewski die Süßkartoffeln gewaschen und in Stücke geschnitten. Die Schnittflächen werden anschließend mit Sesamöl bestrichen, gewürzt und im Backofen für etwa 40 Minuten gegart. In den letzten 10 Minuten bestreicht man die Süßkartoffeln mit Honig und bestreut sie mit Sesam.

Wer es etwas anspruchsvoller mag, der kann auch einen glutenfreien Süßkartoffel-Kuchen backen. Dazu kocht man Süßkartoffelstücke etwa 30 Minuten gar, gießt sie ab und lässt sie ausdampfen. Dann drückt man sie durch eine Kartoffelpresse. Unter die Masse rührt man drei Eigelb, Buchweizenmehl, Mandeln, Butter, Quark, Zucker, Zimt und Zitronenabrieb. Im Ofen wird die Masse dann für 40 Minuten gebacken.

Auch aus gesundheitlichen Gründen spricht einiges für die Süßkartoffeln: "Sie enthalten langsame Kohlenhydrate und sättigen deshalb länger, als schnelle Kohlehydratlieferanten wie Getreide, Brot und Nudeln", erklärt Korzeniewski.

Literatur:

Süßkartoffeln: Rezepte für gesunden Genuss, Thorbecke, 64 Seiten, 12,99 Euro, ISBN-13: 9783799511797