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Gründlichkeit entscheidend Glutenfreies zuerst: Küchenhygiene bei Zöliakie ist wichtig

Bei einer Gluten-Unverträglichkeit reicht es nicht aus, auf andere Getreidesorten auszuweichen. Auch Küchengeräte dürfen auf keinen Fall mit dem Klebeeiweiß in Berührung kommen. In Haushalten mit mehreren Menschen heißt es daher genau aufzupassen.

30.05.2017, 03:29

Stuttgart (dpa/tmn) - Menschen mit Zöliakie reagieren empfindlich auf das in vielen Getreidesorten enthaltene Klebeeiweiß Gluten. Sie müssen Nahrungsmittel wie Brot, Nudeln und Bier durch glutenfreie Produkte ersetzen. Doch das reicht nicht aus.

"Bereits ein achtel Gramm Weizenmehl kann Beschwerden auslösen", erklärt Bianca Maurer von der Deutschen Zöliakie Gesellschaft. Betroffene müssten auch bei der Küchenhygiene vorsichtig sein, um eine versehentliche Übertragung von Gluten zu vermeiden. Sie sollten zum Beispiel Arbeitsflächen vor der Essenszubereitung gründlich reinigen und keine Küchengeräte benutzen, mit denen auch glutenhaltige Speisen zubereitet werden.

"Im Toaster beispielsweise sammeln sich viele Krümel," sagt Maurer. Kochbretter und Löffel aus Holz, Springbackformen und Handrührgeräte mit ihren vielen Ritzen seien ebenfalls kaum von Glutenresten zu befreien. Die Expertin rät deshalb dazu, in Haushalten mit mehreren Menschen zwei Geräte zu verwenden - zum Beispiel ein Schneidebrett für glutenfreies Brot und ein anderes für glutenhaltiges.

Besteck, Geschirr und Silikonbackformen kann man in solchen Haushalten dagegen gemeinsam nutzen - allerdings nur, wenn sie nach der Zubereitung von glutenhaltigem Essen gründlich gereinigt werden. Und es gilt: "Glutenfreies hat Vorfahrt." Glutenfreie Nudeln sollten zum Beispiel zuerst abgegossen werden, um eine Gluten-Weitergabe über das Nudelsieb zu vermeiden. Mit einem frischen Löffel vermeidet man eine Übertragung durch Krümel in der Marmelade oder an der Butter. Im Küchenschrank sollten glutenfreies Mehl und Brot gut verschlossen und oberhalb von glutenhaltigen Lebensmitteln aufbewahrt werden.

All das gilt nicht nur in der eigenen Küche, sondern auch für Besuche im Restaurant. Bianca Maurer rät deshalb: "Beim Auswärtsessen sollten Betroffene immer genau nachfragen und auf mögliche Kontaminationsquellen aufmerksam machen."