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Hygiene und Hitze So schützen Sie sich vor Keimen in Hähnchenfleisch

Geflügelfleisch steht im Verdacht, häufig Durchfallerreger zu übertragen. Daher sollten Verbraucher bei der Zubereitung auf besondere Hygiene achten. Wichtig ist etwa, das Fleisch ausreichend zu erhitzen.

11.01.2019, 16:11

Berlin (dpa/tmn) - Es steckt in Hähnchenfleisch, aber zum Beispiel auch in Eiern und Rohmilch: Das Bakterium Campylobacter kann beim Menschen schwere Durchfallerkrankungen auslösen.

Um sich davor zu schützen, sollten Verbraucher Geflügel und andere Lebensmittel immer ordentlich durchgaren und sich an gängige Hygieneregeln halten. Die wichtigsten Tipps des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) im Überblick:

- Ausreichend gar ist Geflügelfleisch erst, wenn es weiß und der austretende Fleischsaft klar ist. Wer sich unsicher ist, kann die Innentemperatur mit einem Fleischthermometer prüfen: Sie muss zwei Minuten lang bei mindestens 70 Grad liegen.

- Damit gefrorenes Hähnchen- und anderes Geflügelfleisch möglichst gleichmäßig gart, sollten Verbraucher es vor der Zubereitung auftauen, am besten im Kühlschrank. So reduziert man die Vermehrung von Keimen auf der Fleisch-Oberfläche.

- Geflügelfleisch möglichst nicht waschen: Dadurch können sich Keime in der Küche verbreiten. Muss es doch einmal sein, sollte man das Spülbecken und seine Umgebung sofort danach gründlich reinigen.

- Hände nach dem Kontakt mit rohem Fleisch gründlich waschen und sorgfältig abtrocknen. Gleiches gilt für alle Küchengeräte, die man bei der Zubereitung verwendet hat: diese danach immer mit heißem Wasser und Spülmittel oder in der Spülmaschine reinigen.

- Für rohe und gegarte Lebensmittel verwendet man am besten unterschiedliche Küchengeräte, für Fleisch und Geflügel ein anderes Schneidebrett als für Obst und Gemüse. Das verhindert sogenannte Kreuzkontaminationen, bei denen Krankheitserreger vom Fleisch zum Beispiel in den Salat wandern.

Informationen des BfR zum Krankheitserreger Campylobacter

Durchfallerreger in jeder zweiten Hähnchen-Probe im Handel

Bei amtlichen Kontrollen von frischem Hähnchenfleisch im Einzelhandel sind in jedem zweiten Fall Durchfallerreger entdeckt worden. In 211 von 407 untersuchten Proben (52 Prozent) wurde 2017 der Erreger Campylobacter nachgewiesen, wie das Bundesernährungsministerium auf eine Grünen-Frage antwortete. Dies war 2011 bei 32 Prozent der Fall gewesen, 2014 aber auch schon einmal bei 54 Prozent. Die bakterielle Darminfektion betrifft nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) jährlich 60.000 bis 70.000 Menschen in Deutschland.