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Faschfesttage 2017 Musikalisches Erbe pflegen

2016 ist das Jahr zum Durchatmen für die Internationale Fasch-Gesellschaft. Untätig sind die Vereinsmitglieder dennoch nicht.

Von Daniela Apel 15.06.2016, 15:00

Zerbst l Längst können dank der mittlerweile alle zwei Jahre stattfindenden Internationalen Fasch-Festtage einige Menschen mehr mit dem Namen des Barockkomponisten Johann Friedrich Fasch etwas anfangen. Inzwischen gehört die Musik des einstigen Zerbster Hofkapellmeisters sogar zum Repertoire von Radiokultursendern.

„Wir sehen, dass es Früchte trägt, was Fasch-Gesellschaft und Stadt auf die Beine gestellt haben“, erklärt Bürgermeister Andreas Dittmann. Er nutzt die am Sonntag abgehaltene Jahreshauptversammlung des Vereins, um den Dank für die funktionierende Zusammenarbeit zurückzugeben.

„Wir machen das aus innerer Überzeugung“, erklärt Dittmann. Zugleich weiß er, dass ein solches Festival nur veranstaltet werden kann, „weil sich Menschen engagieren, die mit viel Herzblut dahinter stehen.“ Und dieser Einsatz ist weiterhin gefragt. „Wir müssen intensiv dran bleiben, Fasch in die Wohnzimmer der Zerbster zu bekommen“, so der Stadtchef.

Mittels der Ausstellung im Ostflügel des Zerbster Schlosses „versuchen wir, den Besuchern das Lebensumfeld des Hofkapellmeisters näherzubringen“, sagt Bert Siegmund. Erst anlässlich des traditionellen Spargelfestes Anfang Mai enthüllte der Präsident der Fasch-Gesellschaft gemeinsam mit Geschäftsführerin Inge Werner die von Yaroslaw Borodin geschaffene Büste des 1722 nach Anhalt gekommenen Komponisten.

Da von Johann Friedrich Fasch selbst keine Porträts erhalten sind, dienten dem russischen Künstler Bildnisses dessen Sohnes als Vorlage für die Plastik. „Die Besucher zeigten sich überrascht und erfreut“, erzählt Bert Siegmund von der positiven Resonanz auf die Büste, die nicht zuletzt aus der engeren Kooperation mit dem Förderverein Katharina II. resultiert. „Der Bildhauer hat bereits ein zweites Modell gefertigt“, verrät er. „Wir werden uns den Vorschlag ansehen und dann darüber befinden können“, bemerkt er gespannt.

Siegmund selbst überreicht der Fasch-Gesellschaft an diesem Nachmittag eine Radierung des Zerbster Schlosses, die er in einem Antiquariat entdeckt hat. „Wenn Sie selbst irgendwo etwas finden, melden Sie sich bei der Geschäftsführung“, wendet er sich an die über 20 anwesenden Mitglieder. Auch neue Ideen, wie andernorts das musikalische Erbe gepflegt wird, seien stets willkommen. „Wir sind immer für Anregungen dankbar, denn wir wollen als Festivalveranstalter interessant bleiben.“

Die nächsten Fasch-Festtage finden vom 20. bis 23. April 2017 statt. Mit dem verteilten Flyer wird bereits neugierig auf das Programm gemacht, für das wieder renommierte Künstler gewonnen werden konnten. Eine Fortsetzung erleben die Schülerkonzerte, die beim Nachwuchs auf Begeisterung stießen, wie Bert Siegmund schildert. Aus dieser Resonanz erwachse natürlich eine hohe Erwartungshaltung an die kommenden Konzerte. „Wir werden wieder eine Spielszene schreiben“, berichtet Inge Werner von der Einbindung Zerbster Gymnasiasten. Auch der Verein „O‘Blue“ wird wie die Musikschule Fasch bei dem Projekt erneut mitmachen. Nicht zuletzt bittet Inge Werner die Vereinsmitglieder um personelle Verstärkung bei der Absicherung der monatlichen Öffnung des Schlosses und damit der Ausstellung der Fasch-Gesellschaft.

Unter www.fasch.net präsentiert sich die Internationale Fasch-Gesellschaft im Internet.