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TV-Dokudrama Breloer: Brecht hat Vorhang über persönliches Leben gesenkt

Die ARD verfilmt das Leben des Schriftstellers Bertolt Brecht mit Tom Schilling und Burghart Klaußner in den Hauptrollen. Der Regisseur Heinrich Breloer will Brecht auf der Bühne seines alltäglichen Lebens begegnen. Ob ihm das gelingt, ist ab 2018 im Fernsehen zu sehen.

04.07.2017, 15:43
Der Autor und Filmregisseur Heinrich Breloer. Foto: Oliver Berg
Der Autor und Filmregisseur Heinrich Breloer. Foto: Oliver Berg dpa

Berlin (dpa) - Bis Ende Juli dreht die ARD in Prag das TV-Dokudrama "Brecht".

Der Regisseur und Autor Heinrich Breloer (75) hat sich nach Thomas Mann mit Bertolt Brecht einem zweiten Jahrhundert-Literaten gewidmet und bilanziert nach der Hälfte der Dreharbeiten: "Es ist in jedem Fall wichtig, dem viel zitierten Brecht auch auf der Bühne seines alltäglichen Lebens zu begegnen", sagte er laut ARD-Mitteilung vom Dienstag.

"Brecht hat einen Vorhang über sein persönliches Leben gesenkt. Aus den frühen Tagebüchern wurden Arbeitsberichte. Er hielt den Blick auf sich selber als Privatperson für überflüssig und uninteressant."

Wichtig seien in Brechts Augen nur das Werk und die "Sache" gewesen, für die es stand. Dagegen habe er, Breloer, seine filmische Recherche auf den Zusammenhang von Arbeit und Leben konzentriert. "Es hilft zu verstehen, wie Brecht in seiner Zeit zu seinen Ansichten gekommen ist", so Breloer. "So kann er auch als kämpfender, leidender, zweifelnder, widersprüchlicher Mensch sichtbar werden."

Der Film erzählt eine Zeitspanne von rund 40 Jahren. In der Rolle des jungen Brecht, der von 1898 bis 1956 lebte, spielt Tom Schilling, der ältere wird von Burghart Klaußner dargestellt. Der Sendetermin ist für 2018 vorgesehen.