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TV-Tipp Eltern allein zu Haus

Mit Harald Krassnitzer und seiner Frau Ann-Kathrin Kramer geht es los. Es folgen Stars wie Walter Sittler, Anna Schudt und Oliver Mommsen. Im Dreiteiler "Eltern allein zu Haus" spielen sie alle Paare, die in eine Krise geraten, weil ihre Kinder flügge werden.

Von Ulrike Cordes, dpa 23.03.2017, 23:01

Berlin/Hamburg (dpa) – Wenn die Kinder erwachsen und aus dem Haus sind, gerät so manche Ehe ins Trudeln. Man hat sich dann nicht immer noch viel zu sagen, muss sich als Paar neu finden und neue Lebensinhalte entwickeln.

Dieser gesellschaftlich allgegenwärtigen Situation, in der sich viele Menschen scheiden lassen, wenden sich die ARD-Verantwortlichen mit gleich drei eigenen Filmen zu. Starbesetzt und zur Premiumsendezeit freitags um 20.15 Uhr, verbinden die Familienkomödien "Eltern allein zu Haus" fernsehgerechte, leicht ironische Unterhaltung mit ernsten Tönen.

Die Bücher der Trilogie schrieb Nina Bohlmann, Regie führte Josh Broecker. Dabei ist es ein kleiner Clou der drei Produktionen, dass zwar jeweils ein Mittelstandspaar mit seinen jeweiligen Problemen im Blickpunkt steht. Doch die weiteren Personen, die alle zu einem Bekanntenkreis gehören, immer mal am Rande einer Geschichte auftauchen. So lernt der Zuschauer sie früh aus den Perspektiven der anderen kennen. Ausgangspunkt jeder Episode ist die Abifeier der Kinder, bei der sich alle zufällig auf dem Parkplatz treffen.

Los geht es an diesem Freitag mit Harald Krassnitzer und Ann-Kathrin Kramer in der Episode "Die Schröders". Die Top-Besetzung erscheint bewusst gewählt, sind doch beide Darsteller seit 2009 miteinander verheiratet. Und als Kind im Haus bei Wuppertal lebt der 19-jährige Sohn, den Kramer aus ihrer früheren Verbindung mit Jan Josef Liefers (Münsteraner "Tatort") mit in die Ehe gebracht hat. Im Film verkörpern Kramer und Krassnitzer sehr sympathisch und zur Identifikation einladend eine Konstellation, die eigentlich unproblematisch sein sollte: Ihre Rollenfiguren Sabine und Bernd Schröder haben in Max (Antun Rubtsov) immerhin schon ihren dritten Sohn erfolgreich durch die Schule gebracht.

Doch die Idee, endlich mehr Zeit für einander und für die Verwirklichung gemeinsamer Träume zu haben, erweist sich schnell als graue Theorie. Bernd verbringt nun noch mehr Zeit in seiner Elektronikfirma. Und die Hausfrau Sabine weiß nicht, was sie ohne ihre Kinder mit sich anfangen soll. Großer Frust macht sich breit. Ob Frau Dr. Merz (Christina Große), eine Ehetherapeutin, helfen kann, so wie es die Gattin sich wünscht? Dramatisch Fahrt nehmen die Ereignisse auf, als ein attraktiver Arzt (Dominic Raacke) auftaucht, den die frühere Krankenschwester Sabine einst besser gekannt hat. Und der ihr heute einen Job anbietet.

Dass auch modernere Geschlechterrollen keine Garantie für ewiges Eheglück bieten, erleben am 31. März "Die Winters". Denn während der Ex-Lehrer (Walter Sittler, "Der Kommissar und das Meer") als Hausmann nach dem Auszug der Tochter aus allen Wolken fällt, genießt die lebenshungrige Geschäftsfrau (Susanna Simon, "Alle unter eine Tanne") ihren zweiten Frühling. Und packt die Koffer - für sie ist ihre Ehe am Ende. Beide Eltern sind überdies entsetzt, dass ihre Marie (Sinje Irslinger) nicht studieren, sondern eine Ausbildung zur Kfz-Mechanikerin machen will.

Am 7. April schließlich muss Anna Schudt ("Der gute Göring") als "Frau Busche" ihr Leben komplett neu aufstellen. Von Daniel (Oliver Mommsen, Bremer "Tatort") längst geschieden, wünscht sich die Alleinerziehende einen neuen Partner. Dabei stürzt Katrin Busche nichtsahnend eine andere Frau in eine Ehekrise. Und weiß bald vor lauter Baustellen nicht mehr, wo ihr der Kopf steht.

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