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TV-Tipp Heute bin ich Samba

Omar Sy hat in der Blockbuster-Komödie "Ziemlich beste Freunde" Millionen von Zuschauern begeistert. Als illegaler Einwanderer setzt er nun seinen Eroberungszug fort. Mit dabei: Frankreichs Leinwandstar Charlotte Gainsbourg.

24.07.2017, 23:01

Paris (dpa) - Olivier Nakache und Eric Toledano drehten vor einigen Jahren mit "Ziemlich beste Freunde" eine der erfolgreichsten Komödien der vergangenen Jahrzehnte. Allein in Deutschland begeisterte die Geschichte des schwarzen Pflegers und des gelähmten Adligen mehr als neun Millionen Zuschauer.

In "Heute bin ich Samba" greift das Regie-Duo nun erneut das Thema des Fremden und Anderen auf. Die Tragikomödie läuft am Dienstag (25. Juli) um 22.45 Uhr in der ARD.

Wieder handelt es sich um einen Farbigen, der versucht, sich in die bürgerliche Welt zu integrieren. Und wieder setzt das Duo auf den charmanten Spaßvogel Omar Sy, der mit "Ziemlich beste Freunde" seinen internationalen Durchbruch schaffte.

Samba meidet Bushaltestellen und Bahnhöfe. Nicht weil er Angst vor Menschen und überfüllten Orten hat. Samba stammt aus dem Senegal und lebt seit zehn Jahren illegal in Frankreich. Er wohnt bei seinem Onkel und schlägt sich als Tellerwäscher durch - immer nach dem Motto: nur nicht auffallen. Als er jedoch die Chance auf einen festen
Jobs bekommt, will er seine Situation legalisieren. Doch statt der erhofften Aufenthaltsgenehmigung droht Samba die Abschiebehaft.

Auf seiner Odyssee wird Samba (Sy) von Alice (Charlotte Gainsbourg) und Wilson (Tahar Rahim) begleitet. Wobei Gainsbourg ("Nymphomaniac") meisterhaft eine Frau zwischen Tabletten, Tränen und Glücksmomenten
spielt und Rahim ("Ein Prophet") in seiner komischen Rolle überzeugt.

Samba begegnet Alice in der Abschiebehaft. Die junge Geschäftsfrau musste nach einem Burnout in Behandlung. Um langsam wieder in den Alltag zurückzufinden, hat sie sich in einem Hilfsprojekt engagiert, das von der Abschiebung bedrohte Ausländer betreut. Alice ist von
Sambas Fall besonders berührt und ignoriert die Warnung ihrer Kollegin, Distanz zu bewahren.

Der Stimmungspegel steht in "Heute bin ich Samba" abwechselnd auf Komödie und Drama. Aber weder in der einen noch der anderen Richtung schlägt er zu weit aus. Es gibt keinen moralisierenden Zeigefinger und keine radikale Anklage. Ebenso setzt er seine Protagonisten keinen lächerlichen und peinlichen Momenten aus. Der Film setzt auf
Empathie und leichtfüßigen Humor. Und mit Sy als Hauptdarsteller haben die Regisseure erneut eine glückliche Hand bewiesen.