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TV-Tipp Summer of Fish 'n' Chips

Der deutsch-französische Kulturkanal setzt auf die Briten: In seinem "Summer of"-Schwerpunkt widmet sich Arte der britischen Popkultur. An sechs Wochenenden sind die Abende für sechs Jahrzehnte reserviert.

Von Dorit Koch, dpa 13.07.2017, 23:01

Hamburg (dpa) - Johnny Rotten (61) serviert Fish 'n' Chips - einen Sommer lang auf Arte. Der ehemalige Sex-Pistols-Frontmann führt als Moderator durch die diesjährige "Summer of"-Reihe, die auf dem deutsch-französischen Kulturkanal "very british" werden soll.

Von Freitag (14. Juli) an stehen sechs Wochenenden im Zeichen Großbritanniens.

Jenseits von politischen Debatten geht es um Musik, Kino und Lifestyle auf der Insel. Rotten sei der perfekte Gastgeber dafür, sagen die Arte-Verantwortlichen: "ein Musiker, der vor 40 Jahren in London als Sänger der Sex Pistols den Punk mit aus der Taufe gehoben hat". Die Band habe Musikgeschichte geschrieben und Rotten gehöre zu den "großen lebenden Legenden des Pop".

Seit Jahren setzt Arte im Sommer einen thematischen Schwerpunkt. Mit dem "Summer of Fish 'n' Chips" will der Sender sechs Jahrzehnte reichhaltigste britische Popkultur feiern, "weil Großbritannien - Brexit hin oder her - die Herzkammer des Pop ist", sagt Oliver Schwehm von der Arte-Kulturredaktion. Es sei eines der wenigen Länder, das geradezu fließbandartig und verlässlich Bands und Musiker zu produzieren vermag, betonte er. "Es gibt wohl kein Land, das die Welt in den vergangenen Jahrzehnten mit ähnlich vielen Musikern, Bands, Jugendbewegungen und Musikstilen bereichert hat wie das Vereinigte Königreich."

Die Beatles, die Rolling Stones, die Shadows, The Who, Eric Clapton, Marianne Faithful oder The Kings seien es früher gewesen, sagte Schwehm. "Heute sind es Adele, Ed Sheeran, Coldplay, Lily Allen, Radiohead oder auch One Direction", zählt er auf und ist noch lange nicht fertig: "Und irgendwo dazwischen gibt es noch Genesis, Depeche Mode, Queen, Elton John, Sting, George Michael, die Spice Girls, Take That, Pink Floyd, The Cure und natürlich den allüberstrahlenden David Bowie." Für das Sommerspecial habe man versucht, die Essenz der britischen Popkultur herauszufiltern. Das Programm liefere Klassiker, Wieder- und Neuentdeckungen.

Zur Einstimmung zeigt der Sender denn auch gleich die zweiteilige Dokumentation "United Kingdom Of Pop" (14. Juli/21.50 Uhr und 22.45 Uhr) über die Geschichte von "Europas Popnation Nr. 1". Die beiden rund 50-minütigen Teile beleuchten verschiedene Genres, Stars und Subkulturen der "innovativsten Pop-Großmacht Europas", der James Bond und Harry Potter ebenso entstammen wie Monty Python und Mr. Bean. Direkt im Anschluss steht am Freitagabend die letzte Bühnenshow der Comedy-Gruppe Monty Python Live (23.40 Uhr) auf dem Programm. Ebenfalls am ersten Wochenende des "Summer of" zu sehen sind unter anderem Höhepunkte aus Konzerten von Radiohead (Lollapalooza Berlin, 2016) und den Rolling Stones (Havanna Moon, 2016) sowie Spielfilme wie "Radio Rock Revolution" mit Philip Seymor Hoffman als schnoddrigem DJ.

Jeweils freitags, samstags und sonntags gibt es auf Arte bis zum 20. August abends "Fish 'n' Chips", mal mit Spielfilmen wie "Notting Hill", "Highlander" oder dem Horrorklassiker "Peeping Tom - Augen der Angst", mal mit Dokumentationen wie über den Helden Robin Hood oder über die Londoner Musikszene. Als Höhepunkte nannte Schwehm den Dokumentarfilm von Murry Lerner über das "Isle Of Wight"-Festival von 1970 sowie die Erstausstrahlung einer Dokumentation über das Beatles-Album "Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band". Daneben zeigen Dokus oder Konzertaufzeichnungen Bands wie Depeche Mode, Queen, Deep Purple, The Cure, Blur und Sleaford Mods sowie Musiker wie Sting und Joe Cocker.

Für die Queen ist am 23. Juli - mit dem Spielfilm "The Queen" und zwei Dokus - ebenso ein ganzer Abend reserviert wie für die Beatles am 11. August, unter anderem mit dem Spielfilm "Yeah! Yeah! Yeah!" und dem New-York-Konzert von John Lennon 1972. Eine Woche später endet mit der Dokumentation "Das Testament des Alexander McQueen" (20. August/23.15 Uhr) der "Fish 'n' Chips"-Sommer, mit dem Arte zum zwölften Mal einen "Summer of" präsentiert. Die Punk-Ikone John Lydon, besser bekannt unter dem Künstlernamen Johnny Rotten, hat seine kurzen Moderationen dafür schon vor einiger Zeit aufgezeichnet. Mit seinen eigenen Worten, wie Schwehm berichtete: "provokant und auf den Punkt beziehungsweise auf den Punk".

Arte