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TV-Tipp Wo ist meine Familie? Mit dem Suchdienst auf der Spur

Die meisten Menschen wissen, wer ihre leiblichen Eltern sind. Doch was, wenn dies nicht genau feststeht? Davon berichtet nun eine ZDF-Doku.

Von Klaus Braeuer, dpa 22.07.2019, 23:01

Berlin (dpa) - Wenn Menschen nicht wissen, wer die eigenen Eltern sind, kann das eine quälende Ungewissheit bedeuten. Eigene Recherchen im Internet führen meist nicht allzu weit, doch mit Hilfe von professionellen Suchdiensten stehen die Chancen deutlich besser.

Darum geht es in der Doku "Wo ist meine Familie? Mit dem Suchdienst auf der Spur", die an diesem Dienstag (22.15 Uhr) im ZDF gezeigt wird.

Jennifer (34) lebt in Wertheim am Neckar, hilft ihrem Mann im Kfz-Betrieb und hat zwei kleine Kinder. Sie sucht ihren leiblichen Vater. Denn kurz vor ihrer Hochzeit hat sie durch ihre Geburtsurkunde erfahren, dass sie das Adoptivkind einer Deutschen und eines Afroamerikaners ist. Die beiden haben es einfach nicht über sich gebracht, ihrer Tochter die Wahrheit zu erzählen.

Susanne Benisch, Mitarbeiterin einer Fachstelle für Herkunftssuche in Frankfurt, ist auf Fälle im Ausland spezialisiert und wird schließlich in den USA fündig. Aber die leibliche Mutter will sich ihrer eigenen Vergangenheit nicht stellen. Doch dann ist da noch der ahnungslose Vater in Houston, Texas: Auch er wird aufgespürt. Und er trifft sich später mit Jennifer. Die Kamera ist hier mit dabei.

Michael (62) wohnt in Hamburg, ist arbeitslos und seit fünf Jahren alleinerziehender Vater seiner Tochter Sophie (9), die gerne Sport treibt, Gitarre spielt und im Chor singt. Seine Oma und seine Tante, bei denen er aufwuchs, haben sich einst nicht so intensiv um ihn kümmern können. "Zunächst hieß es, meine Eltern seien beide tot", sagt er im Film. An seine Mutter kann er sich nicht erinnern; durch Recherchen findet er heraus, dass sein Vater ein ranghoher Stasi-Spion in der französischen Militärverwaltung gewesen ist und später in Paris lange im Gefängnis gesessen hat.

Mit der Hilfe von Susanne Panter, Leiterin eines internationalen Personensuchdienstes, begibt er sich auf die Spurensuche nach seiner Mutter - und findet in einem Pariser Vorort immerhin die zweite Ehefrau seines Vaters.

Der Film von Florian Hartung und Angela Giese ("Helfen ist die halbe Miete") zeigt eindrücklich, wie schwierig und kompliziert solch eine Spurensuche sein kann. Die Dokumentation macht auf einfühlsame Weise deutlich, dass sich die - sehr wohl kostenpflichtige - Inanspruchnahme von seriöser und spezialisierter Hilfe durchaus als segensreich erweisen kann, denn solch eine Familienforschung ist mit vielen Emotionen und Überforderungen verbunden.

Der Weg führt meist über diverse Ämter und Behörden, bei denen Unterlagen gefunden und geprüft werden können. Die verblüffenden Ergebnisse in diesen beiden geschilderten Fällen, nach einer aufwendigen und spannenden Suche, führen zu aufwühlenden Begegnungen. Doch das lange, teils quälende Suchen immerhin hat ein Ende gefunden.

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